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 ! Nachricht von: Oliver

Dieses Forum ist im Ruhezustand.

Es hat sich eine neue Gemeinschaft aus Betroffenen und Angehörigen gegründet, die sich weiterhin beim risikominimierenden Absetzen von Psychopharmaka unterstützt und Informationen zusammenträgt. Die Informationen, wie ihr dort teilnehmen könnt findet ihr hier:

psyab.net: wichtige Informationen für neue Teilnehmer


Die öffentlichen Beiträge auf adfd.org bleiben erhalten.

Bereits registrierte Teilnehmer können hier noch bis Ende 2022 weiter in den privaten Foren schreiben und PNs austauschen, aber es ist kein aktiver Austausch mehr vorgesehen und es gibt keine Moderation mehr.

Ich möchte mich bei allen bedanken, die über die geholfen haben, dieses Forum über 18 Jahre lang mit zu pflegen und zu gestalten.


Neuro-Emotionen beim Absetzen

Kaenguru
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Kaenguru »

Hallo liebe Foris,

gibt es Neuroemotionen auch beim Benzo -Entzug? Es wäre wirklich so hilfreich eine Erklärung zu haben für manche Gefühle.
Soweit ich hier lesen konnte beziehen sich die Quellen hauptsächlich auf SSRI Entzug.

Viele Grüsse
Sarah
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Seit 6.8.2018 Alprazolam auf Null
Werde bald anfangen Lamotrigin abzusetzen
HIT !
LinLina
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von LinLina »

Liebe Sarah :-)

Meiner Erfahrung nach gibt es auch Neuro-Emotionen im Benzo-entzug. Ich denke, die allermeisten Symptome können sowieso bei allen Substanzklassen auftreten, die aufs zentrale Nervensystem wirken. Unterschiede sind meist mehr in persönlichen Prädispositionen bedingt als in den Substanzen.

Eine Ausnahme sind Brainzaps, die vorrangig bei Substanzen auftreten die auf das Serotonin-System einwirken.

Liebe Grüße
Lina
Im Absetzprozess seit 2014: Lorazepam (Benzo) erfolgreich abgesetzt. Mirtazapin aktuell (seit Sommer 2018) 0,005 mg.

Ich bin zur Zeit nicht im Forum aktiv. Bei Fragen und Bitten an das Team an padma, Ululu69 oder murmeline wenden.

Hinweis: Alle meine Aussagen dienen der allgemeinen Information und begründen sich auf Erfahrungswerte - meine eigenen, und die anderer Betroffener - und die wenigen bekannten Studien zur Absetzproblematik. Ich bin weder Ärztin noch Psychologin. Meine Erfahrungen und Tipps sind daher keine medizinische Beratung und können eine solche nicht ersetzen.
Mosilein
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Mosilein »

Oh Gott, ich bin so froh, dass ich diese Berichte hier gefunden habe. Genau so ging es mir 2012/13 nach meinem Absetzversuch. Irgendwann kamen die Angstgefühle, ich hatte oft Herzrasen und dieses ekelhafte Gefühl im Bauch. Und mit der Zeit wurden diese Gefühle immer schlimmer und da ich mich völlig ausgeliefert fühlte, war es nur eine Frage der Zeit, dass ich zusammen breche.

Ich saß vor meiner Familie und konnte nicht erklären, warum ich diese Ängste habe. Ich habe ganz bewusst immer von Angstgefühlen gesprochen, weil ich überhaupt keinen Grund hatte, real ängstlich zu sein. Lediglich der Stress im Job hat mich immer wieder zurück geworfen. Was blieb mir denn anderes übrig, als wieder alle möglichen Pillen zu schlucken, wenn diese miesen Gefühle mich so quälen??

Jetzt sitze ich hier und habe mein Sertralin auf 12,5 mg runter dosiert und schon wieder stellt sich dieses flaue Gefühl ein. Absolut grundlos. Ich habe sogar in der Firma abgeklärt, man möge mich bitte mit Sonderaufgaben verschonen und irgendwie ist alles tutti. Ich werde jetzt einige Wochen diese Dosis beibehalten und dann mit der Wasserlösemethode langsam weiter abdosieren. Es ist doch traurig, dass viele Ärzte einem kein Handwerkszeug mitgeben. Statt dessen wird man belächelt. Hahaha...Sie wollen soooo langsam absetzen...das ist ja quatsch. Bla bla bla. Und ganz schlimm fand ich gestern die Bemerkung meiner neuen Hausärztin (übrigens ist sie auch Psychologin), dass doch Antidepressiva gar nicht den Appetit steigern. Ganz im Gegenteil...man nimmt doch davon ab :frust:.Eine Aussage von vielen, die mich wirklich in den totalen Frust treiben. Ja, wütend bin ich auch dauernd, besonders beim Autofahren :evil: :evil: :D
Diagnose Soziale Phobie, rezidivierende Depression, eher eine starke Traurigkeit während Kindheit und Jugend, mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Die soziale Phobie besonders dann, wenn es um Autoritäten ging, somit Schwierigkeiten in der Schule und im Beruf. Trotzdem Studium der Sozialen Arbeit, Abschluss Diplom, Abitur Abendgymnasium parallel nach geholt.
Februar 2008 Beginn mit Citalopram. Einnahme ca. zwei Jahre, Höchstdosis 40mg. Wegen starker Gewichtszunahme Wechsel auf Solvex, 4mg, das nach zwei Monaten wieder abgesetzt wurde.
Wechsel im April 2010 zu Venlafaxin 37,5mg. Hochdosiert auf 100mg (mehr ertrug ich nicht!!), nach einigen Wochen wieder runter auf 50mg Kügelchenmethode).
Bis Ende Oktober 2012 runter dosiert, erst auf 37,5mg, dann weiter auf 12,5mg.
Absetzen Venlafaxin Ende Oktober 2012
. Absetzen erfolgte aufgrund meiner starken Gewichtszunahme und starker Gelenkschmerzen.
Es folgte eine lange Pause mit den üblichen Absetzsymptomen in den ersten zwei Wochen. Danach ging es mir ganz gut, bis Ende des Jahres 2012 Angstgefühle auftraten. Diese steigerten sich immer weiter und ich nahm ab Februar 2013 Opipramol bei Bedarf ein.
Zusätzlich ab März Sulpirid 25mg, dann 50mg ab Mai 2013. Absetzen des Sulpirids im Juni, danach Wechsel zu Moclobemid 150mg, abgesetzt nach 6 Tagen, es erfolgte Wechsel auf Fluoxetin, das nach zwei Tagen wieder abgesetzt wurde. Schließlich wieder Wechsel auf Venlafaxin 37,5 mg.
Diese Dosis wurde bis Dezember 2015 beibehalten. Wechsel auf Duloxetin 30mg aufgrund starker Gelenkschmerzen.
Einnahme Duloxetin bis 22. Januar 2018.
Seit dem 23. Januar 2018 Sertralin 25mg.
Ich weiß nicht, was Absetzsymptome vom Duloxetin und was Nebenwirkungen vom Sertralin sind.
Seit 1. Mai 2018 19mg Sertralin. Seit gestern (23.Mai) plötzlich leichte Angstgefühle bzw. innere Unruhe. Werde noch etwas warten und dann mit der Wasserlösemethode ganz langsam weiter reduzieren.
Ab dem 28. Mai Dosisreduktion auf 12,5mg. Diese Dosis werde ich jetzt eine ganze Weile so bei behalten und dann mit der Wasserlösmethode in 10%, wahrscheinlich eher in 5%Schritten abdosieren. Mir geht es eigentlich momentan recht gut. Allerdings hab ich häufig Herzrasen und bin etwas aggressiv. Ich kann damit aber leben. :party2:
Seit dem 8.10.2018 die Dosis mit Hilfe der Wasserlösmethode um 10% auf 11,25mg verringert. Bis jetzt geht es mir gut, allerdings nervt die morgendliche Unruhe. Aggressiv bin ich immer noch. :zombie:
Seit 15. Januar 2019 reduziert auf 10,875 mg, was jetzt 87ml Wassersertralingemisch entspricht. Es sind wieder die üblichen Begleiterscheinungen vorhanden. Ich ziehe jetzt alle vier Wochen 1ml mehr ab, wenn es aber zu arg wird mit der Unruhe, warte ich länger. :schnecke:
Seit 10. Februar 2019 bei 10,75 mg Sertralin. Wie immer bin ich ziemlich aggressiv.
Seit dem 31. März 10,5mg bzw. 84ml Wassersertralingemisch. Ich merke, dass ich mich langsam an die Absetzsymptome gewöhne. So ca. zwei Wochen nach der Reduktion gehen meine Aggressionen los und halten eine Weile an.
Seit dem 5.7. bin ich bei 10mg. Ich setze immernoch sehr sehr langsam ab, da ich es sehr stark merke.
Seit dem 22.9.2019 bei 9,75mg. Das übliche Absetzgedöns ist jetzt gerade wieder da. Ich rege mich über alles und jeden auf und fühle mich unerträglich. Morgendliche Unruhe ist auch wieder da, aber ich kenn das ja mittlerweile.
Seit 24.12.2019 9,65mg.
Seit Juni 2020 8,75mg.
Seit August Perazin nach Bedarf, da depressive Schübe.
Jodie13
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Jodie13 »

Hallo ihr lieben,

ein sehr hilfreicher, informativer Thread. Die körperlichen Symptome kann ich noch etwas leichter dem Entzugssyndrom zuordnen, bei Gefühlen finde ich das viel schwerer. Aber ich finde sooo nachvollziehbar, was ich hier lese.
Guglhupf hat geschrieben: 03.03.2018 00:34 Das sind aber auch die Phasen, die ich vor der Einnahme nicht hätte. Dagegen ist die Grunderkrankung bei mir ein Spaziergang.
Oh Gott ja, ja und nochmal ja. Meine "Grunderkrankung" oder wie ich lieber sagen würde, Grundproblematik, ist sicher kein Zuckerschlecken und hat mich viel Therapiearbeit und Tränen gekostet. Aber sie verblasst im Angesicht dieser Absetz"hölle" die ich erleben musste und muss.

Lg Jodie
Life
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Life »

Hallo ihr Lieben☀️

Ich bin grade sooo froh dies hier zu lesen.
Ich habe letzten Donnerstag aus einem Impuls heraus entschieden, die letzten 12,5mg Venlafaxin abzusetzen (nachdem ich 1,5 Jahre langsam reduziert hatte).🤦🏻‍♀️
Die ganze Zeit lief super und da es mir gut ging dachte ich, „ach, die 12,5mg. Das geht schon“🙄

Ne. Ging nicht! Zum Glück habe ich euch hier gefunden und bin am Wiedereindosieren.

Seit Freitag habe ich zwar auch körperliche Symptome gehabt, aber das war alles kein Problem. Was mir einfach so richtig Angst macht, ist, wie ich psychisch „abschmiere“.

Alles, was ich dachte, was mich mittlerweile ausmacht, alles woran ich bewusst so hart gearbeitet habe. Alles in Frage gestellt. Irgendwo in mir weiß ich, dass das nicht weg ist. In meinem Kopf hab ich ganz klar, wie ich mich bis Donnerstag gefühlt habe, wie ich zu mir und dem Leben stand.
Und jetzt kommen immer wieder Zweifel. An mir, daran, dass ich kein guter Mensch bin und es einfach nicht verdient habe Glück zu empfinden.
Ich frage mich, warum soviele Menschen es schaffen einfach das Leben zu umarmen und zu LEBEN und ich mir alles erarbeiten muss?!?

Und jetzt, wo ich wirklich dachte, ich hätte meinen Weg gefunden, das ich nicht mehr das Gefühl hatte, nur das Außen kann mich glücklich machen, jetzt bricht hier alles in Chaos aus🤯

Und was mich wirklich verwirrt hat, war, dass ich das alles zwar gefühlt habe, es sich aber dennoch nicht „richtig“ angefühlt hat🤔

Das jetzt hier zu lesen TUT SO GUT!
Es hilft mir zu verstehen! Und es tut gut, damit nicht alleine zu sein!

Danke! An euch alle 💝
🍀Life🍀
Depression, Angst vor Kontrollverlust und Menschenansammlungen, Essstörung akut 1992-1999

Therapien: 1996; 1999 inkl 12 Wochen stationär, 2004- 2007 Traumatherapie

Medikamente: Schilddrüse seit 1997, Methylphanidat 2001-2002, Venlafaxin 75 mg ret. 2001 bis 15.11.2018

Seit 2007 völlig Symptomfrei, allerdings zunehmend das Gefühl „gedämpft“ am Leben teilzunehmen

Absetzung:
Ende 2016 von 75mg auf 0 - nach 2 Tagen wieder genommen

Ausschleichen :
Mai 2017- März 2018 in Schritten von 15- 20 Kügelchen - Symptomfrei, zunehmend wieder im Leben🎉
März 2018 von ca. 30 mg auf 25 mg -keine Symptome
Mai 2018 aufgrund des Verlustes meines Babys wieder auf 37,5 (dabei bestand keine Notwendigkeit, sondern ich dachte, es könne mich unterstützen 🤦🏻‍♀️)
August 2018 von 37,5 auf 25 mg (meine Ärztin erkrankte an Krebs und ich bekam ein Rezept von Heumann, ohne die Kügelchen)- trotzdem keine Symptome
Oktober 2018 von 25 auf 12,5 mg - ca 2-3 Tage weinerlich, dünnhäutig
seit 08.10.2018 VitaminB12 (500), D3 (2000IE) und K2 (100)
20.10.2018 Erhöhung des Vit. D3 (auf 3000IE) und K2 auf (150)
15.11.2018 komplettes Absetzen - 48 Std nach der letzten Gabe begannen die Symptome: zunehmend Seheinschränkungen, frieren von Händen und Füßen, nachts motorisch unruhig, schwitzen, Muskelzucken, (alles gut auszuhalten)
Schlimm sind die psychischen Auswirkungen: jedes Gefühl potenziert sich ins unermessliche (ein Grashalm bringt mich zum weinen); aus dem Gefühl „Schade“ wird „ich überlebe das nicht“; ich überlege 20 min ob ich eine Jeans anziehe weil ich das möchte, oder weil die Gesellschaft es erwartet; ich empfinde plötzlich Wertlosigkeit und Hass mir selbst gegenüber...

Wiedereindosierung:
21.11.2018 Wiedereindosierung 3mg
23.11.18 vorsichtig optimistisch; Sehstörungen, sowie Kälte an Händen und Füßen werden weniger, dafür erste Fenster!
26.11.2018letzter emotionaler „Höllentrip“ war am 23.11., ist also 3 Tage her!
nach wie vor seeehr dünnhäutig, flippe schnell aus, etwas „dunkles“ zieht an mir, kommt aber nicht mehr durch✊✊
27.&28.11.2018 körperlich ist mir zwar noch kalt, aber sonst alles ok;
psychisch geht es mir plötzlich sehr schlecht( alle Anzeichen einer Depression sind seit gestern morgen da), ich zweifle, ob es nicht doch eine Depression ist😞
30.11.18 4,5 mg aufdosiert
update 04.12.18 keinerlei körperliche Symptome mehr! Auch das frieren ist weg! Fühle mich körperlich fit 💪
Psychisch nach wie vor seeeehr weinerlich, dünnhäutig, die Adventszeit macht mir sehr zu schaffen (trauere aktuell sehr stark um mein Baby)
07.12.18 aufdosiert auf 6mg
Update 13.12.18 innerhalb von 24 Std eine so deutliche psychische Verbesserung... Weinerlichkeit in tiefe Schwere sind weg...
17.12.186,5mg.. noch einmal etwas aufdosiert, weil ich im Alltag noch zu „kämpfen“ hatte
06.01.19 auf 7mg aufdosiert, nachdem die Stimmungsschwankungen immer noch unverändert waren und alles irgendwie anstrengend und schwer war
20.08.21 nach einer langen Zeit auf 7 mg jetzt runter auf ca 5,5mg… war 2 Tage auf 4,5. Da innerhalb von einigen Stunden Absetzsymptome, daher wieder etwas aufdosiert.
Jodie13
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Jodie13 »

Life hat geschrieben: 22.11.2018 13:18

Alles, was ich dachte, was mich mittlerweile ausmacht, alles woran ich bewusst so hart gearbeitet habe. Alles in Frage gestellt. Irgendwo in mir weiß ich, dass das nicht weg ist. In meinem Kopf hab ich ganz klar, wie ich mich bis Donnerstag gefühlt habe, wie ich zu mir und dem Leben stand.
Und jetzt kommen immer wieder Zweifel. An mir, daran, dass ich kein guter Mensch bin und es einfach nicht verdient habe Glück zu empfinden.
Ich frage mich, warum soviele Menschen es schaffen einfach das Leben zu umarmen und zu LEBEN und ich mir alles erarbeiten muss?!?
Hallo Life,

ich wollte nur sagen, dass ich das was du schreibst (leider) sehr gut nachvollziehen kann.

Es ist das Gefühl, als zieht einem jemand den Boden unter den Füßen weg.

Habe in meinem Leben schon unzählige Krisen überstanden, aber nichts hat sich so vernichtend angefühlt wie der Entzug.

Habe Angst, vorsichtig optimistisch zu sein. Aber: es geht mir im Moment wirklich mies, aber besser verglichen mit der Hölle in der ich vor 6 Monaten noch war.

Glaube daran, dass nicht alles, was du dir erarbeitet hast, weg ist. Irgendwo in dir ist es noch, und hoffentlich kommt es bald wieder zum Vorschein.

LG Jodie
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Life »

Liebe Jodie,

Ganz lieben Dank für deine Worte!🌸

Ich habe vor ein paar Tagen wieder mit der Eindosierung begonnen und ich glaube, es wird besser🙂

Zumindest habe ich nicht mehr den ganzen Tag mit den Neuro- Eomtionen zu kämpfen. Nichts desto trotz ist da dieses Gefühl, was unbedingt will, dass ich mich schlecht fühle.😒

Ich hoffe, das Wiedereindosieren hilft✊✊

Dir wünsche ich, dass es dir ebenfalls bald besser geht 🍀💕

Lieben Gruß
☀️Life☀️
Depression, Angst vor Kontrollverlust und Menschenansammlungen, Essstörung akut 1992-1999

Therapien: 1996; 1999 inkl 12 Wochen stationär, 2004- 2007 Traumatherapie

Medikamente: Schilddrüse seit 1997, Methylphanidat 2001-2002, Venlafaxin 75 mg ret. 2001 bis 15.11.2018

Seit 2007 völlig Symptomfrei, allerdings zunehmend das Gefühl „gedämpft“ am Leben teilzunehmen

Absetzung:
Ende 2016 von 75mg auf 0 - nach 2 Tagen wieder genommen

Ausschleichen :
Mai 2017- März 2018 in Schritten von 15- 20 Kügelchen - Symptomfrei, zunehmend wieder im Leben🎉
März 2018 von ca. 30 mg auf 25 mg -keine Symptome
Mai 2018 aufgrund des Verlustes meines Babys wieder auf 37,5 (dabei bestand keine Notwendigkeit, sondern ich dachte, es könne mich unterstützen 🤦🏻‍♀️)
August 2018 von 37,5 auf 25 mg (meine Ärztin erkrankte an Krebs und ich bekam ein Rezept von Heumann, ohne die Kügelchen)- trotzdem keine Symptome
Oktober 2018 von 25 auf 12,5 mg - ca 2-3 Tage weinerlich, dünnhäutig
seit 08.10.2018 VitaminB12 (500), D3 (2000IE) und K2 (100)
20.10.2018 Erhöhung des Vit. D3 (auf 3000IE) und K2 auf (150)
15.11.2018 komplettes Absetzen - 48 Std nach der letzten Gabe begannen die Symptome: zunehmend Seheinschränkungen, frieren von Händen und Füßen, nachts motorisch unruhig, schwitzen, Muskelzucken, (alles gut auszuhalten)
Schlimm sind die psychischen Auswirkungen: jedes Gefühl potenziert sich ins unermessliche (ein Grashalm bringt mich zum weinen); aus dem Gefühl „Schade“ wird „ich überlebe das nicht“; ich überlege 20 min ob ich eine Jeans anziehe weil ich das möchte, oder weil die Gesellschaft es erwartet; ich empfinde plötzlich Wertlosigkeit und Hass mir selbst gegenüber...

Wiedereindosierung:
21.11.2018 Wiedereindosierung 3mg
23.11.18 vorsichtig optimistisch; Sehstörungen, sowie Kälte an Händen und Füßen werden weniger, dafür erste Fenster!
26.11.2018letzter emotionaler „Höllentrip“ war am 23.11., ist also 3 Tage her!
nach wie vor seeehr dünnhäutig, flippe schnell aus, etwas „dunkles“ zieht an mir, kommt aber nicht mehr durch✊✊
27.&28.11.2018 körperlich ist mir zwar noch kalt, aber sonst alles ok;
psychisch geht es mir plötzlich sehr schlecht( alle Anzeichen einer Depression sind seit gestern morgen da), ich zweifle, ob es nicht doch eine Depression ist😞
30.11.18 4,5 mg aufdosiert
update 04.12.18 keinerlei körperliche Symptome mehr! Auch das frieren ist weg! Fühle mich körperlich fit 💪
Psychisch nach wie vor seeeehr weinerlich, dünnhäutig, die Adventszeit macht mir sehr zu schaffen (trauere aktuell sehr stark um mein Baby)
07.12.18 aufdosiert auf 6mg
Update 13.12.18 innerhalb von 24 Std eine so deutliche psychische Verbesserung... Weinerlichkeit in tiefe Schwere sind weg...
17.12.186,5mg.. noch einmal etwas aufdosiert, weil ich im Alltag noch zu „kämpfen“ hatte
06.01.19 auf 7mg aufdosiert, nachdem die Stimmungsschwankungen immer noch unverändert waren und alles irgendwie anstrengend und schwer war
20.08.21 nach einer langen Zeit auf 7 mg jetzt runter auf ca 5,5mg… war 2 Tage auf 4,5. Da innerhalb von einigen Stunden Absetzsymptome, daher wieder etwas aufdosiert.
Maja_83
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Maja_83 »

Hallo Life,

du sprichst mir aus der Seele. Auch ich mache zurzeit echt ne miese Phase durch. Ich bin seit März 2018 krank geschrieben. Das war ein extremer Schritt für mich. Habe beschlossen meine Medikamente auszuschleichen und eine Therapie zu machen. Hatte auch bis vor kurzem das Gefühl was erreicht zu haben.

Und jetzt? Jetzt sitze ich hier mit meinen 4 mg. Fühle mich mies und bin verzweifelt. Ist die Depression wieder da? Soll ich die Medikamente hochschraube?

Was macht überhaupt noch einen Sinn. Lebe wieder von Moment zu Moment und denke: Kenn ich alles schon. Wird das jemals alles besser?

Ich habe keinen Plan.

Ich wünsche Dir von Herzen dass die Wiedereindosiering greift und dass es dir schnell besser geht. Wir haben auch ein Recht auf Glück und Leichtigkeit in unserem Leben. Ich wünsch es Dir sehr!

Liebe Grüße, Maja!
Diagnose: Generalisierte Angstörung mit Erschöpfung, Depression
Paroxetin, Einnahmedauer: 12 Jahre, Dosierung: 10-20 mg
Wechsel zu Escitalopram fehlgeschlagen > Zwangsgedanken und Wahrnehmungsstörungen
Absetzversuche regelmäßig gescheitert, 20 - 10 - 5 - 0 mg

Oktober 2017: Paroxetin Suspension, 1 Tropfen = 1 mg
alle 2-3 Wochen um 1 mg reduziert
März 2018: 4 mg
Weinerlichkeit, Morgentiefs, Schlafstörung, Unsicherheit, Ängstlichkeit, Muskelkrämpfe > krank geschrieben
08.03.18: 5 mg > es hat sich nichts verändert
13.03.18: 6 mg > kurze Zeit nach der Einnahme erste Besserung
09.04.18: Vollnarkose > Unruhe, Ängste, Übelkeit, Schlaf gestört, Panik, kein Appetit, Gewicht: 49 kg, Suizidgedanken!!!
27.04.18: 7 mg > zum Glück schnelle Stabilisierung

10.05.18: 6,67 mg
20.05.18: 6,34 mg
30.05.18: 6,01 mg
10.06.18: 5,68 mg
25.06.18: 5,35 mg
09.07.18: 5,02 mg
23.07.18: 4,69 mg
07.08.18: 4,36 mg
22.08.18: 4,00 mg (4 Tropfen)
29.10.18: 3,8 mg (Wasserlösemethode)
14.11.18: wieder hoch auf 4 mg :cry:
25.03.19: 3,8 mg (Wasserlösemethode) > Schwindel

Symptome: Übelkeit, Schwindel, Nachtschweiß, Kopfschmerzen, selten Durchfall, RLLS, Gelenkschmerzen, Gereiztheit, Weinerlichkeit, Neurowut, Müdigkeit, Gewicht: ca. 52 kg
Merlin2019

Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Merlin2019 »

Hallo,

Ich bin mit Spannung auf diesen Threads mit dem Thema der Neuro Emotionen gestoßen,da ich nun glaube zu verstehen, was mit mir los ist...

Ich war im Herbst 2017 auf 450 MG Amisulprid, konnte dann nach dem Rauchstopp auf 200 MG reduzieren.
Nun ist es so, dass 2018 bei mir extrem starke und oft sehr schwankende Stimmungen und Emotionen auftauchten und immer wieder, wellenartig, mich überschwemmten...
Oft war es Trauer und Schmerz mit vielen Tränen, aber auch oft, und das immer zunehmender, krasse Wellen von Wut und heftigem Zorn.
Ich dachte bis heute,dass das Ganze "nur" Ausdruck meiner komplexen PTBS sei (Persönlichkeitsveränderungen mit extremen Stimmungsschwankungen), doch heute habe ich die Beiträge hier entdeckt und auch den Hinweis, dass traumatische Folgen durch das Reduzieren von NL verstärkt auftreten und zurück kommen können und sich mit den Neuro Emotionen verbinden können...
Ich finde das ganze Ausmaß der Neuroleptikabedingten Schäden und Folgen für mich und alle anderen Betroffenen furchtbar, auch wenn mir immer mehr klar wird, woher ein Teil meiner Schwierigkeiten kommen...

Mich interessiert, ob das mit den Neuro Emotionen irgendwann nachlässt und ob ich auch etwas tun kann, um diese Aggressionsspitzen ( Cortisolspitzen?) etwas auffangen zu können,da ich, aber auch meine Partnerin, sehr darunter leiden..

Danke im voraus für Antworten.
Merlin
Annanas
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Annanas »

Hallo Merlin :) ,
Merlin2019 hat geschrieben: 11.04.2019 02:18 und das immer zunehmender, krasse Wellen von Wut und heftigem Zorn.
Diese Neuro- Emotionen können generell beim Absetzen
von PP auftreten, nicht nur bei NL.

Ich habe diese fürchterlichen Gereiztheits-, Wutwellen seit ich auf einer relativ niedrigen Dosierung vom Venlafaxin bin.
Mich kann dann wirklich die kleinste Kleinigkeit explodieren lassen (z.B. das Geräusch, wenn Jemand einen Apfel oder Nüsse ißt) oder ich kann Situationen, Texte nicht bewerten. Deshalb bin ich in dieser Phase auch nicht im Forum unterwegs.
Diese Wut ist ganz schlimm für mich, weil sie meinem Wesen überhaupt nicht entspricht.

Mittlerweile merke ich es meistens, wenn diese Wutwelle ansteigt u versuche dann dagegenzusteuern, indem ich mich von dem Thema löse, welches diese Welle befeuert.
Dh. ich lenke mich mit anderen Dingen ab oder wenn es möglich ist, verkrümle ich mich dahin, wo ich allein bin.

Meistens ist eine Neuro-Emotionswelle einer Reizüberflutung geschuldet u bedeutet die Auslösung einer Stressreaktion, in dem Fall dann Wut/Gereiztheit.
Merlin2019 hat geschrieben: 11.04.2019 02:18 Mich interessiert, ob das mit den Neuro Emotionen irgendwann nachlässt und ob ich auch etwas tun kann, um diese Aggressionsspitzen ( Cortisolspitzen?) etwas auffangen zu können,da ich, aber auch meine Partnerin, sehr darunter leiden..
Ich denke u hoffe, daß sie wie alle anderen Absetzsymptome nachlassen u wieder verschwinden oder so lange man noch im Absetzprozeß steht, evtl durch andere Symptome ersetzt werden.
Wie oben geschrieben, mich haben speziell Wut u Gereiztheit erst auf niedriger Dosis erwischt.

Merlin, hast du den ganzen Thread hier gelesen?
Es gibt einen Beitrag, den du deiner Partnerin evtl zum Lesen geben könntest:
viewtopic.php?p=142610#p142610

Ich habe das bei meinem Mann auch so gemacht, ihm zudem erklärt, daß wir in solchen Phasen keine Diskussionen führen bzw Entscheidungen treffen können u er mir dann besser aus dem Weg geht, bis ich wieder ich selbst bin.
Das merke ich mittlerweile auch.

Hilfen dagegen s.o. u eigentlich wie bei allen anderen Symptomen: möglichst Ruhe oder Ablenkung, moderate Bewegung, Beruhigungstee (hilft zumindestens mir, etwas runterzukommen).

Liebe Grüße von Anna
Vorgeschichte:
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Venlafaxin (225 mg) - Einnahme seit 2007 - Absetzverlauf seit Januar 2016 (1999 - 2007 Paroxetin 20 mg)
► Text zeigen
04.06.21 9 Kügelchen (ca. 2,7 mg)
Mein Thread: viewtopic.php?p=409341#p409341

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Merlin2019

Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Merlin2019 »

Hallo,

danke dir für deinen Beitrag und für den Hinweis für den übersetzten Text...es tut so gut,endlich zu durchschauen,was das ganze eigentlich ist...es ist auch sehr beruhigend und tröstlich,dass diese Wutphase,die bei mir jetzt schon seit fast einem Jahr anhält,auch nachlässt und vorbei geht.Ich hoffe echt bald.
Den deutschen Text des Artikels habe ich schon an meine Partnerin geschickt.

Grüße,Merlin
Elisabethanna
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Elisabethanna »

Hallo ihr Lieben,
es geht mir auch so jetzt beim Lesen: Wie gut, zu durchschauen, was es eigentlich ist... Ich habe diese Neuro-Emotionen ebenfalls sehr stark erlebt beim Entzug von Mirtazapin. Für mich ist das jedoch so belastend gewesen, dass ich, auch aufgrund heftiger körperlicher Symptome, nur noch in sehr, sehr kleinen Schritten reduzieren kann! Ich habe gemerkt, dass die Emotionen nicht "echt" gewesen sind, kam aber nicht dagegen an: Grundlose Verzweiflung, weinen ohne Ende. Besonders krass auch diese Gereiztheit, die jederzeit in Agression umschlagen könnte. Schon leisere Geräusche, kleinere Bewegungen haben mich auf die Palme gebracht... Da ich einen verantwortungsvollen Beruf mit Kindern habe, geht das gar nicht! Ich mache es jetzt so, dass ich zwar merke, ich bin dünnhäutiger, aber keine solchen heftigen Emotionen. Es wird Jahre dauern, bis mein Entzug beendet ist... Manchmal macht mich das wirklich traurig. Das kennt ihr bestimmt auch.
Liebe Grüße
Elisabethanna
Ausgangssymptome:
1999: PTSD. Ohne jegliche Medikamente durchgehalten
2009: Massive Schlafstörungen (Aufwachstörung)
Diagnose in schlafmedizinscher Praxis nach einem Gespräch:: Körperlich nicht näher begründbare Schlafstörung

Medikation:
Mirtazapin, Täglich 3,75 -7,5 mg vorm Schlafen gehen seit ca. 2009 oder 2010
Wirkung: Besseres Durchschlafen. Nebenwirkung: Müde und antriebslos am Vormittag, "matschig", niedriger Blutdruck. negative Auswirkung auf die Bildung der Schilddrüsenhormone

Zolpidem; nur für den Notfall gedacht, 5 mg (nehme ich nur in Ausnahmefällen zusätzlich) bei zu frühem Aufwachen oder Einschlafstörung auf Reisen, Nebenwirkungen: Macht mich reizbar und depressiv

Frühere Absetzversuche: Ca. zwei mal im Jahr, gescheitert wegen falscher Strategie (3,75 mg einfach weglassen)
Letzter Absetzversuch Ende Februar 2019 mit halbieren der 3,75 mg, nach einer Woche gescheitert wegen heftigster Absetz-Beschwerden: Übelkeit, Durchfall, Blasenentzündung, krampfartige Schmerzen in Wellen durch den ganzen Körper, rasende Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, nächtliches Schwitzen, zittern, Angstzustände, von Tag zu Tag überreizteres Nervensystem, stark depressives Gefühl.

Weitere Erkrankungen/Beschwerden/Medikamente:
Schilddrüsenunterfunktion, morgens Euthyrox 25, an den Wochenende zwei davon (50 mg)
Hormonersatztherapie wegen massiven Wechseljahrsbeschwerden: Östogengel und Progesteron Weichkapseln
Migräne, nach Bedarf MCP und Paracetamol oder Ibuprofen, zum Glück nicht so oft nötig

10.03.2019
Erfolgreiches Wiedereindosieren von Mirtazapin nach missglückten Absetzversuch gelingt erst mal nicht. Schlafe zwar ein, aber nicht mehr durch und habe Alpträume.
Dosierung abends vorm einschlafen 3,75-6 mg, einmal 7,5 mg, nach nächtlichem Aufwachen nochmals eine zweite Dosis, um wieder einzuschlafen, von 3,75 mg

Seit 11.03.2019:
7,5 mg Mirtazapin vorm abends vorm schlafen, nach viel zu frühem Aufwachen nochmals 3,75 mg (Wasserlösemethode).

12.03.2019:
7,5 mg Mirtazapin sowie Opti3 und hochdosiert Passionsblumen-Extrakt
Schlafe wieder gut und habe mich stabilisiert. :party2:
30.03.2019: 6 mg Mirtazapin
25.04.2019: 5,4 mg: Und ab dem dritten Tag WIEDER heftige Absetzsymptome, zu frühes Aufwachen, unerträgliche Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, nachts ständiges Wasserlassen, gereizt, grundlos am weinen... :frust:
28.03.2019: Wieder hochdosiert auf 5,7 mg
01.05.2019 Noch mal probiert, auf 5,4 runterzugehen, aber Schlafmangel und Nervenbündel sowie wieder weinen, muss wieder aufdosieren auf 5,7 ab heute... :sad-angel:
Maria__
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Maria__ »

Hallo Ihr Lieben,

ich bin wie so viele andere hier unheimlich froh, endlich Begriffe und Erklärungen für meine unsäglichen Empfindungen gefunden zu haben.
Ich finde die Neuro-Emotionen und auch -Gedanken für mich am schlimmsten. Es ist z.B. so, dass ich an schlechten Tagen die ganze Zeit so eine Art Grundangst verspüre, so als wäre alles in Gefahr, alles im Argen, kein Wohlbefinden möglich, besser kann ich es nicht beschreiben. Alles woran ich denke fühlt sich dann komisch an, die Gedanken an sich erscheinen mir seltsam, auch wenn es ganz banale Dinge sind. Neben der Grundangst die alles unheimlich macht gibt es auch immer mal wieder andere, sich seltsam und übersteigert anfühlende Emotionen - z.B. plötzliche Bedrängnis, Ekel, sehr starkes Genervtsein und Wut - alles ohne wirklichen Grund. Es fühlt sich dann auch nicht wie ein "normales" Gefühl an sondern irritiert mich... und die Neurogedanken, das ist dann so dass mir irgendetwas in den Kopf kommt und sich seltsam anfühlt, zum Beispiel denke ich: "Meine Freundin meldet sich nicht, die könnte sauer auf mich sein"... dann fühlt sich das so bedrohlich und übersteigert in mir an, so als wäre es eine ganz große Sache...etwas später ist das Gefühl bzw. der Gedanke für die Situation dann wieder normal. Am Wochenende hatte ich zwei Tage an denen ich mich gänzlich normal gefühlt habe - und jetzt ist es seit zwei Tagen wieder so schräg, wie auf nem Drogentrip. Das kann man im Grunde keinem Arzt erzählen, der würde einen dann sicherlich sofort als psychotisch oder zumindest psychosenah deklarieren - ehrlich gesagt existiert in mir auch stets eine Restangst, dass es sich nicht um den Entzug handelt sondern doch um eine schwere psychische Störung. Ich hoffe sehr, dass es sich wieder "beruhigt"...jedes Mal wenn erneut Symptome kommen habe ich sehr große Angst, wieder komplett abzugleiten...und es ist einfach nur sehr sehr ungenau zu beschreiben.

es ist schwer, das alles immer wieder und wieder auszuhalten...

Lieben Gruß
Maria
Absetzprozess:
29.12.20 Queti. 177mg; Fluox. 22,2mg
12.01.21 Q. 176mg; F. 22,2mg
16.01.21 Q. 176mg; F. 22mg
21.02.21 Q. 173mg; F. 21,5mg
13.03.21 Q. 170mg; F. 21,5mg
07.04.21 Q. 165mg; F. 21,4mg
04.05.21 Q. 163,5mg; F. 21,3mg
12.06.21 Q. 161mg; F. 21,2mg
05.07.21 Q. 158mg; F. 21,1mg
12.07.21 Q. 150mg; F. 20mg
13.08.21 Q. 148mg; F. 20mg
19.09.21 Q. 142,5mg; F. 20mg
30.09.21 Q. 141,5mg; F. 20mg

147 Tage kein Tavor :party2:

Vorgeschichte
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Symptome: Angst, Anspannung, schlimmes Endlosgrübeln, stark intensivierte Gefühle/Neuroemotionen,rasche Stimmungswechsel,Horrorgefühle,DR, DP, nur im Kopf sein,Ohrwürmer,Durchdrehgefühle,Unwohlsein,Grauen,Terror, Übelkeit, Gedankendrängen, Zwangsgedanken,irrationale Gedanken,massiv gestörter Schlaf,schlimme Träume,Übelkeit,Schwindel, Schwäche uvm
svenja2014
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von svenja2014 »

Liebe Maria!

Das sind wahrscheinlich Absetzsymptome.....ich kenne das auch, mein Denken ist dann soooo komisch und ich hab das Gefühl, dass mein Gehirn völlig unberechenbar ist.....also mein Gehirn macht, was es will und ich steh daneben und wundere mich....

Genau, man kann es sehr schwer beschreiben, wie das genau ist....man fühlt sich einfach beschädigt und so, als ob das Gehirn nicht mehr richtig funktioniert....aber ich glaube daran, das dies der Umbauprozess ist, der stattfindet....man muss sich vorstellen, dass da einfach Nerven des Gehirns still gelegt wurden über Jahre...

Alles Liebe
Svenja
Seit ca2005 Antidepressiva, zuerst Sertralin, dann Venlafaxin150 mg + Trittico 150 mg wegen Panikattacken und Depression
Trittico reduziert auf 50 mg wegen völlig blockiertem Gehirn am Vormittag
2011 Scheidung Psychische Rehabilitation 6 Wochen , entlassen Venlafaxin150 mg, Trittico 100 mg, Seroquel 25 mg
ca.2014 Seroquel abgesetzt, ohne Ausschleichen, Panikattacken Angstzustände VerzweiflungWeinen
Trittico aufdosiert auf 100 mg, daraufhin verschwinden Absetzerscheinungen in kurzer Zeit
2015 -2017 Trittico ausgeschlichen ( langsam, genau weiß ich es nicht mehr), nehme Same und Gaba als NEM, das hilft mir
seit 2018 NUR noch Venlafaxin 150 mg, fühle mich meistens antriebslos, depressiv, habe Angst in der Arbeit nicht mehr zu funktionieren, gefühlsarm, fühle mich wie von mir abgeschnitten,
Ab 2018 langsame Reduzierung in ca. 10 Prozent Schritten, bis Herbst 75mg +27;5mg seit Herbst Reduktionspause
Seit 5.3.2019 Versuch weiter zu reduzieren momentan also 75mg plus ca.20 mg
Schwitzen, Kopfweh, Blutdruckprobleme( zu hoch),mulmiges Gefühl( Kloß im Hals) innere Anspannung,Herzklopfen, Depression,bin zuviel alleine
Bin seit2005 in Gesprächstherapie 1 mal im Monat
seit 15.4. -4 mg= 91,5 mg
totale Reizbarkeit, frühes Aufwachen Schwindel, Übelkeit, Durcheinander im Gehirn....kann keinen klaren Gedanken fassen, Zwangsgedanken nach 1 bis 2 Wochen besser...
Seit 1.11.19 minus 8 mg = 83 mg Venlafaxin
Seit 1.2. minus 8 mg= 75 mg
Maria__
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Maria__ »

Liebe Svenja,

auch wenn es mir sehr leid tut, dass Du ebenfalls so etwas erlebst, ist es ebenso erleichternd, dass man nicht alleine damit ist. Ich denke auch, sowas seltsames, das können nur Absetzsymptome sein und die gehen irgendwann vorüber, irgendwann läuft das Gehirn wieder „normal“, daran müssen wir uns festhalten und nur in dem ich mir das immer wieder sage, kann ich das seltsame Erleben einigermaßen aushalten und abwarten.

Lieben Gruß
Maria
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Mimi79
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Mimi79 »

Hallo,
Ich wäre sehr froh, wenn sich damit meine "Zustände", die ich nicht richtig beschreiben kann, erklären ließen.
Bei mir geht das oft mit Kopfdruck bzw Depersonalisation einher, ich dachte immer, es wäre Angst, aber teilweise geht es mit einem furchtbaren Vernichtungsgefühl einher.
Ich muss mich im Extremfall dann hinlegen und möchte mich am liebsten in Luft auflösen.
Oftmals tritt auch starke Müdigkeit und Benommenheit auf. Mit Verstand dagegen "andenken" funktioniert dann nicht mehr.
Überwiegend ist es Angst vor Kontrollverlust, Bedrohungsgefühl, regelrechter Hass (oft Selbsthass) und manchmal eine tiefe Traurigkeit mit dem Drang zum Weinen. Wenn mich das alles erwischt, kommt es meist mehrfach an einem Tag mit einer Art Dauerwolke, dann wieder mal ist zwei Tage nichts in dieser Richtung.
Ist das typisch ?
Ich bin oft der inneren Überzeugung, an einer psychiatrischen schweren Krankheit zu leiden (Schizophrenie, drohender Identitätsverlust oder Amokläufer to be) und kann kaum glauben, dass so schlimmen Zustände vom Entzug kommen können.
Diese Zustände kommen auch ohne Außen Reize, ängstigen mich aber sehr.
LG Mimi
Benzoentzug nach 10 Jahren Einnahme im (therapeutischen) Hochdosisbereich
2016 begonnen, auszuschleichen (Rivotril - Clonazepam)
****************************************************************************************************************************************

aufgrund von Absencen, die mit Panik und DR einhergingen:
2004-2005 Escitalopram, problemlos abgesetzt

ab 2006 Clonazepam i.v. bekommen, Anschlussbehandlung mit Clonazepamtabletten 2 mg (im Laufe der Jahre bis zu 3 x 3 mg/d , überwiegend und zuletzt 2 x 3 mg)

2007 Topiramat (bis 09/17)

2014 Diagnose schwere Depression bekommen, diese war durch Clonazepam ausgelöst
zwei Klinikaufenthalte.
Ich sollte Topiramat erhöhen, was eine Verschlimmerung der Depression bewirkte.

2015 zuerst erneut Escitalopram (wirkungslos), dann Sertralin, Citalopram 30 mg
Citalopram wirkte einigermaßen, ich war jedoch dauermüde und kraftlos.

Januar 2017 Duloxetin 60 mg

September 2017: Topiramat erfolgreich abgesetzt

ab Juli 2016 Clonazepam abdosiert.
viel zu schnell, das erste Mal 0 mg im Oktober 2016.
Notaufnahme, wieder 0,75 mg eindosiert.
Danach mit 0,5 mg weiter gemacht, reduziert.
bis August 2017: herunterdosiert bis 0,375 mg
ab September 2017: Umstieg von Tabletten auf Tropfen
Oktober: 0,2 mg
18. - 20.11. 0 mg
21.11. 0,1 mg wieder eindosiert
seit 23.11.2017 0 mg

Während des Abdosierens: schnelle Verbesserung der Stimmung, weniger DR und DP.
Entzugssymptome: zuerst Haarausfall (evtl auch vom Topiramat), Panikattacken, Knochenschmerzen, Schwindel, Gangunsicherheit, Durchfall, Gewichtsabnahme bis ins Untergewicht, Sehstörungen (von - 2,5 Dioptrien auf nun - 4,75), Taube Gliedmaßen, Unwirklichkeitsgefühle, Zwangsgedanken (mir oder anderen etwas anzutun).
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im Mai 2017 das erste Mal Hautausschlag, mit Rupatidin und Prednisolon behandelt

Oktober 2017 erneut Hautausschlag, dieses Mal mit schwerem Juckreiz. Prednisolon bis 50 mg.

November 2017:
L- Thyroxin 100 mcg
Duloxetin 30 mg
Clonazepam 0,2 mg

Juni 2018:
L- Thyroxin 88 mcg
Venlafaxin 150 mg
Clonazepam auf Null seit 03.06.2018

12.06. wieder 0,1 mg eindosiert

Symptome: ängstlich, Agoraphobie, Erschöpfung und Müdigkeit, Schweregefühl, Taubheitsgefühle, starke Kopf- und Gesichtsschmerzen

20.06.2018 0 mg Clonazepam
22.07.2018 0,2 mg Clonazepam eindosiert :wacko:
30.07.2018 0,1 mg Clonazepam (da es mir nach der Einnahme nun noch schlechter geht)
01.08.2018 wieder 0,25 mg eindosiert, in Form v. Tabletten
Ca. Mitte August auf Null.
Venlafaxin von 150 mg auf 50 mg abdosiert. Wechsel auf Duloxetin
02.03.19 Duloxetin 60 mg
seit 18.3.19 wegen Bluthochdruck SNRI weg, Citalopram 20 mg.

30.8.2018
Wieder eindosiert:
Clonazepam 0,5 mg

2019:
11.06. 0,4 mg Clonazepam (Tropfenform)
29.06. 0,5 mg (wieder Umstieg auf Tabletten)
04.07. 0,375 mg
10.07. 0,285 mg
12.07. 0,25 mg
18.07. 0,125 mg
23.07. 0 mg

Wieder eindosiert:
19.08.19 0,45 mg Clonazepam

Seit Anfang 02/20:
0,2 mg Clonazepam


seit 03/20 letzter Tropfen Clonazepam, entspr. 0,1 mg

24.05.20 Escitalopram innerhalb von 3 Tagen abgesetzt
31.05.20 2,5 mg Esitalopram eindosiert
06.06.20 1,25 mg Escitalopram
20.06.20 Restkrümel Escitalopram (ca.0,5 mg ?)
September 20 Escitalopram 0 mg

Clonazepam NULL: 8.11.2020 :party2:
svenja2014
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von svenja2014 »

Liebe Mimi,

ich glaube wirklich, dass das alles Entzugssymptome sind....
Was mich so sicher macht ist dieser ständige Wechsel, ohne äußeren Anlass....

Hast Du denn die Venlafaxin sehr schnell reduziert von 150 auf 50 mg...es steht keine Zeitangabe dabei....

Ich kann leider nur extrem langsam reduzieren und muss immer wieder Absetzpausen einlegen, um arbeitsfähig zu bleiben...

Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass diese ganze Pharma und die Ärzte wirklich nicht wissen, wie dieses Zeugs wirkt im Gehirn....es verändert einfach etwas und bei manchen Menschen werden dadurch Stimmungen und Gedanken verändert, aber wieso und was genau passiert weiß kein Mensch😳😡

Deswegen halten die auch so daran fest, dass es keine Absetzerscheinungen gibt.....sie müssen ihr eigenes Lügengebäude verteidigen....sie können sich nicht eingestehen, was sie uns da angedreht haben.....es ist doch viel einfacher zu sagen, dass die Krankheit zurück sei, als sich einzugestehen, dass man Menschen auf Drogen gesetzt hat....

Alles Liebe,
Svenja
Seit ca2005 Antidepressiva, zuerst Sertralin, dann Venlafaxin150 mg + Trittico 150 mg wegen Panikattacken und Depression
Trittico reduziert auf 50 mg wegen völlig blockiertem Gehirn am Vormittag
2011 Scheidung Psychische Rehabilitation 6 Wochen , entlassen Venlafaxin150 mg, Trittico 100 mg, Seroquel 25 mg
ca.2014 Seroquel abgesetzt, ohne Ausschleichen, Panikattacken Angstzustände VerzweiflungWeinen
Trittico aufdosiert auf 100 mg, daraufhin verschwinden Absetzerscheinungen in kurzer Zeit
2015 -2017 Trittico ausgeschlichen ( langsam, genau weiß ich es nicht mehr), nehme Same und Gaba als NEM, das hilft mir
seit 2018 NUR noch Venlafaxin 150 mg, fühle mich meistens antriebslos, depressiv, habe Angst in der Arbeit nicht mehr zu funktionieren, gefühlsarm, fühle mich wie von mir abgeschnitten,
Ab 2018 langsame Reduzierung in ca. 10 Prozent Schritten, bis Herbst 75mg +27;5mg seit Herbst Reduktionspause
Seit 5.3.2019 Versuch weiter zu reduzieren momentan also 75mg plus ca.20 mg
Schwitzen, Kopfweh, Blutdruckprobleme( zu hoch),mulmiges Gefühl( Kloß im Hals) innere Anspannung,Herzklopfen, Depression,bin zuviel alleine
Bin seit2005 in Gesprächstherapie 1 mal im Monat
seit 15.4. -4 mg= 91,5 mg
totale Reizbarkeit, frühes Aufwachen Schwindel, Übelkeit, Durcheinander im Gehirn....kann keinen klaren Gedanken fassen, Zwangsgedanken nach 1 bis 2 Wochen besser...
Seit 1.11.19 minus 8 mg = 83 mg Venlafaxin
Seit 1.2. minus 8 mg= 75 mg
Mimi79
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Mimi79 »

Liebe Svenja,

vielen Dankf für deine Zeilen, das "beruhigt" mich etwas. Ich hab nämlich auch schon gedacht, dass dieser ständige Wechsel eigentlich keine "Geisteskrankheit" sein, zumindest hoffe ich das.

Ja, das Venlafaxin wurde sehr schnell reduziert und mit Citalopram "ersetzt", der Arzt behauptet immer noch, das sei natürlich problemlos möglich, da ich ja mit 150 mg Venlafaxin noch keum noradrenerge Wirkung hätte und deshalb jedes beliebige SSRI das Venlafaxin ersetzen könnte. Ich diskutiere mitllerweile nicht mehr mit ihm.

Wahrscheinlich kommt ziemlich zusammen bei mir, die ewige Benzoeinnahme höherer Dosis, dann das ganze AD- Hin und Her...

Heute gehts mir besser - da kann ich halbwegs klar denken und habe wieder etwas Hoffnung, aber sobald mich wieder diese Monster- Emotionen erwischen, ist mein Kopf nur noch weitab von klarem Denkem.

LG Mimi
Benzoentzug nach 10 Jahren Einnahme im (therapeutischen) Hochdosisbereich
2016 begonnen, auszuschleichen (Rivotril - Clonazepam)
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aufgrund von Absencen, die mit Panik und DR einhergingen:
2004-2005 Escitalopram, problemlos abgesetzt

ab 2006 Clonazepam i.v. bekommen, Anschlussbehandlung mit Clonazepamtabletten 2 mg (im Laufe der Jahre bis zu 3 x 3 mg/d , überwiegend und zuletzt 2 x 3 mg)

2007 Topiramat (bis 09/17)

2014 Diagnose schwere Depression bekommen, diese war durch Clonazepam ausgelöst
zwei Klinikaufenthalte.
Ich sollte Topiramat erhöhen, was eine Verschlimmerung der Depression bewirkte.

2015 zuerst erneut Escitalopram (wirkungslos), dann Sertralin, Citalopram 30 mg
Citalopram wirkte einigermaßen, ich war jedoch dauermüde und kraftlos.

Januar 2017 Duloxetin 60 mg

September 2017: Topiramat erfolgreich abgesetzt

ab Juli 2016 Clonazepam abdosiert.
viel zu schnell, das erste Mal 0 mg im Oktober 2016.
Notaufnahme, wieder 0,75 mg eindosiert.
Danach mit 0,5 mg weiter gemacht, reduziert.
bis August 2017: herunterdosiert bis 0,375 mg
ab September 2017: Umstieg von Tabletten auf Tropfen
Oktober: 0,2 mg
18. - 20.11. 0 mg
21.11. 0,1 mg wieder eindosiert
seit 23.11.2017 0 mg

Während des Abdosierens: schnelle Verbesserung der Stimmung, weniger DR und DP.
Entzugssymptome: zuerst Haarausfall (evtl auch vom Topiramat), Panikattacken, Knochenschmerzen, Schwindel, Gangunsicherheit, Durchfall, Gewichtsabnahme bis ins Untergewicht, Sehstörungen (von - 2,5 Dioptrien auf nun - 4,75), Taube Gliedmaßen, Unwirklichkeitsgefühle, Zwangsgedanken (mir oder anderen etwas anzutun).
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Im Mai 2017 das erste Mal Hautausschlag, mit Rupatidin und Prednisolon behandelt

Oktober 2017 erneut Hautausschlag, dieses Mal mit schwerem Juckreiz. Prednisolon bis 50 mg.

November 2017:
L- Thyroxin 100 mcg
Duloxetin 30 mg
Clonazepam 0,2 mg

Juni 2018:
L- Thyroxin 88 mcg
Venlafaxin 150 mg
Clonazepam auf Null seit 03.06.2018

12.06. wieder 0,1 mg eindosiert

Symptome: ängstlich, Agoraphobie, Erschöpfung und Müdigkeit, Schweregefühl, Taubheitsgefühle, starke Kopf- und Gesichtsschmerzen

20.06.2018 0 mg Clonazepam
22.07.2018 0,2 mg Clonazepam eindosiert :wacko:
30.07.2018 0,1 mg Clonazepam (da es mir nach der Einnahme nun noch schlechter geht)
01.08.2018 wieder 0,25 mg eindosiert, in Form v. Tabletten
Ca. Mitte August auf Null.
Venlafaxin von 150 mg auf 50 mg abdosiert. Wechsel auf Duloxetin
02.03.19 Duloxetin 60 mg
seit 18.3.19 wegen Bluthochdruck SNRI weg, Citalopram 20 mg.

30.8.2018
Wieder eindosiert:
Clonazepam 0,5 mg

2019:
11.06. 0,4 mg Clonazepam (Tropfenform)
29.06. 0,5 mg (wieder Umstieg auf Tabletten)
04.07. 0,375 mg
10.07. 0,285 mg
12.07. 0,25 mg
18.07. 0,125 mg
23.07. 0 mg

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19.08.19 0,45 mg Clonazepam

Seit Anfang 02/20:
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seit 03/20 letzter Tropfen Clonazepam, entspr. 0,1 mg

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06.06.20 1,25 mg Escitalopram
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September 20 Escitalopram 0 mg

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Help123
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Hat sich bedankt: 23 Mal

Re: Übersicht Zeitspenden: Mitarbeit Willkommen!

Beitrag von Help123 »

gelblack hat geschrieben: 07.06.2016 19:45 Phases of SSRI Withdrawal
Phasen des SSRI Entzugs
March 14, 2012 — npanth 
Not all people experience withdrawal symptoms when trying to stop taking a Selective Serotonin Reuptake Inhibitor. In clinical trials, the percentage is placed between 2 and 10 percent of patients. These studies are sponsored by pharmaceutical companies. In independent research that looked at several different company studies, the percentage of patients who experienced withdrawal symptoms from SSRI was placed between 40 and 60 percent. It’s difficult to ascertain which number is right, most studies are held privately by the drug manufacturers and not available for public scrutiny. The term used by the pharmaceutical companies for withdrawal is “Discontinuation Syndrome”. SSRI work by blocking receptors that absorb Serotonin between neurons, thereby increasing the available Serotonin in the brain. The theory is that depression, obsessive behavior, anxiety, and psychotic behavior are caused by a lack of sufficient Serotonin in the brain. This theory was first developed in the 1950’s when it was noticed that patients’ mood improved when their levels of Serotonin was increased. It is currently impossible to measure the levels of Serotonin in a living brain. 90% of the body’s Serotonin exists in the gut, so researchers measure that amount, and extrapolate a concurrent increase in levels in the brain. Ironically, studies have also proven that reducing Serotonin in the brain can lead to improved mood. These results have brought the chemical imbalance theory under question in recent years. It is beginning to appear that artificially adjusting Serotonin levels in the brain does not have the intended effect, and may be the cause of some of the symptoms that SSRI were originally developed to treat.

Nicht alle Leute erfahren Entzugssymptome wenn sie versuchen damit aufzuhören Selective Serotonin Reuptake Inhibitor SSRI einzunehmen. In Klinikversuchen liegt der Prozentsatz der Patienten zwischen 2% und 10%. Diese Studien werden gesponsert durch die Pharmaindustrie. In unabhängigen Untersuchungen, die mehrere unterschiedliche Firmenstudien betrachteten, liegt der Prozentsatz der Patienten, die Entzugssymptome von SSRI erfuhren zwischen 40% und 60%. Es ist schwierig sicherzustellen, welche Zahlen richtig sind, da die meisten Studien unter Verschluss der Medikamentenhersteller gehalten werden und nicht verfügbare sind für eine genaue Untersuchung durch die Öffentlichkeit. Der Wortlaut, der von den Pharmazeutischen Firmen für Entzug verwendet wird, ist "Abbruch Syndrom". SSRI arbeitet, indem es die Rezeptoren blockiert, die Serotonin zwischen den Nervenzellen absorbieren und dadurch die verfügbare Serotoninmenge im Gehirn erhöhen. Die Theorie ist, dass Depressionen, Zwangsverhalten, Ängste und psychotisches Verhalten durch einen Mangel von ausreichend Serotonin im Gehirn verursacht wird. Diese Theorie wurde erstmals 1950 entwickelt, als erkannt wurde, dass die Stimmung von Patienten besser wurde, wenn deren Serotonin-Level zunahm. Es ist derzeit unmöglich den Serotonin-Level im lebenden Gehirn zu messen. 90% des Serotonin im Körper befindet sind im Verdauungstrakt und somit messen Forscher diese Menge und extrapolieren übereinstimmende zusätzliche Mengen als Levels im Gehirn. Ironischerweise haben Studien auch nachgewiesen, dass das Reduzieren von Serotonin im Gehirn die Stimmung verbessern kann. Diese Ergebnisse haben die Theorie vom chemischen Ungleichgewicht in den letzten Jahren in Frage gestellt. Es wird offensichtlich, dass das künstliche Justieren des Serotonin Levels im Gehirn nicht den beabsichtigten Effekt hat, und einige Symptome verursachen mag, die ursprünglich durch SSRI behandelt werden sollten.


The method that SSRI use to increase Serotonin levels in the brain is at the heart of the withdrawal problem. By blocking Serotonin receptors on neurons, the brain becomes dependent on the drug to maintain consistent levels of Serotonin. As the brain becomes accustomed to the drug, it no longer has to produce or regulate Serotonin as it did before. When the drug is removed, the receptors that stimulate Serotonin production are still blocked, and levels of this neurotransmitter begin to fluctuate. Since Serotonin is closely involved in mood and the ability to cope with emotions, this fluctuation causes wide mood swings and uncontrollable emotions. It seems that the level of Serotonin in the brain is not as important as consistent levels. As the brain adjusts to the need to self regulate levels of Serotonin, many patients experience a cascade of extreme emotional and physical symptoms. Analogous to the stages of grief or joy, these symptoms don’t always come all at once. In most cases, withdrawal symptoms come and go as the user lowers their dose of the drug. Some common emotion symptoms include depression, anxiety, anger, confusion, insomnia, and memory loss. For most people, these are symptoms that they experience in every day life. Usually, they are manageable and temporary. The difference for the withdrawal sufferer is that these emotions become unmanageable and intense. The regular mechanism that we use to control our emotions no longer works during withdrawal. It’s hard to imagine the loss of control that accompanies withdrawal symptoms. When a normal person succumbs to anger, it is still a conscious decision. In withdrawal, there is no spiral that precipitates the uncontrollable rage, it springs fully formed in the mind and propels itself without any input from the person experiencing it. The other emotional symptoms of withdrawal act in a similar way. Even when the patient exercises mindfulness and self awareness, anxiety, depression, and the other symptoms come on with little warning. They have a realness and power that most people are not used to. Since the brain’s balance has been disrupted, reality itself has been changed for the patient. Instead of an emotional wave that must be conquered or endured, these emotions become reality, with no alternative.

Die Methode, mit dem Gebrauch von SSRI die Serotonin Levels im Gehirn zu erhöhen, ist im Grunde genommen das Entzugsproblem. Durch das Blockieren von Serotonin Rezeptoren der Nervenzellen, wird das Gehirn wegen dem Aufrechterhalten eines gleichbleibenden Serotonin Levels vom Medikament abhängig. Sowie sich das Gehirn an das Medikament gewöhnt hat, muss es nicht mehr Serotonin produzieren oder regulieren wie davor. Wird das Medikament weggelassen, sind die Rezeptoren, die die Serotoninproduktion anregen noch immer blockiert und der Neurotransmitter Pegel beginnt zu schwanken. Da Serotonin stark die Stimmung beeinflußt und die Fähigkeit hat Emotionen zu bewältigen, verursachen diese Schwankungen ausgedehnte Stimmungsschwankungen und nicht kontrollierbare Gefühle. Es scheint, dass der Serotonin Level im Gehirn weniger wichtig ist, als ein konstanter Level. Da sich das Gehirn an den (normalerweise) selbstregulierenden, erforderlichen Serotonin Level anpasst, erfahren viele Patienten eine Kaskade von extrem emotionalen und körperlichen Symptomen. Analog zu den Zuständen von Kummer und Freude, kommen solche Symptome nicht immer auf einmal. In den meisten Fällen kommen und gehen Entzugssymptome sobald der Einnehmer des Medikaments die Dosis reduziert. Einige übliche Gefühlssymptome beinhalten Depression, Ängste, Wut, Verwirrtheit, Schlaflosigkeit und Gedächtnisverlust. Die meisten Leute erfahren solche Gefühle in ihrem täglichen Leben. Gewöhnlich sind sie leicht zu handhaben und zeitlich begrenzt. Der Unterschied für die Leidenden im Entzug ist, dass diese Gefühle nicht mehr kontrollierbar sind und intensiv werden. Die regulären Mechanismen, die wir verwenden unsere Gefühle zu kontrollieren funktioniert nicht mehr länger im Entzug. Es ist schwer sich den Kontrollverlust vorzustellen, der die Entzugs Symptome begleitet. Wenn eine normale Person Ärger unterliegt, ist dies immer noch eine bewußte Entscheidung. Im Entzug gibt es keine Spirale, die der unkontrollierbaren Wut vorausgeht. Die Wut entspringt im vollen Umfang dem Verstand und treibt sich eigenständig voran ohne dem Zutun der Person, die diese Wut erfährt. Die anderen Gefühlssymptome des Entzugs agieren in ähnlicher Weise. Selbst wenn der Patient Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung übt, Ängste, Depression und die anderen Symptome tauchen unvermittelt auf. Sie haben eine Gegenwärtigkeit und Kraft, die die meisten Leute nicht kennen. Da das Gehirn aus dem Gleichgewicht geraten ist, hat sich die Wirklichkeit für den Patienten geändert. Anstatt einer Gefühlswelle, die unterdrückt oder ausgehalten werden muss, werden solche Gefühle eine alternativlose Realität.

As time goes by, the patient will eventually be able to self regulate each emotion at a level similar to before they began taking an SSRI. One of the frustrating things about weaning off an SSRI is that the patient is only aware of progress after a phase has passed. They may feel extreme anxiety, but realize that the rage they experienced a few months before no longer bothers them. While they are experiencing a phase, there is no context to compare their emotions to. Since the emotions are so powerful and uncontrollable, emotional self awareness is short circuited, leading to mental relativism. The patient doesn’t realize the whole range of emotions, just the small extreme range that they are experiencing at the moment. The alternative to blind rage isn’t calmness, as it would be in a normal person. Instead, irrational anger is the lower end of the emotional range.

Im Laufe der Zeit wird der Patient schließlich fähig sein jedes Gefühl auf einen ähnlichen Level selbst zu regulieren, so wie zuvor, als er kein SSRI einnahm. Eines der frustrierenden Dinge bezüglichen dem Absetzen von SSRI ist, dass der Patient den Fortschritt erst wahrnimmt, wenn eine Phase vorbei ist. Sie mögen extreme Ängste erfahren, aber realisieren nicht, dass die Wut, die sie ein paar Monate zuvor hatten sie nicht mehr länger plagt. Während einer Phase gibt es keinen Zusammenhang Gefühle zu vergleichen. Da die Gefühle so kraftvoll und unkontrollierbar sind, unterliegt die emotionale Selbstwahrnehmung einem Kurzschluss und führt zur geistigen Gleichgültigkeit. Der Patient nimmt die gesamte Bandbreite der Gefühle nicht wahr, nur das kleine extreme Band, das er gerade in diesem Moment erlebt. Die Alternative zu blinder Wut ist nicht Gelassenheit, wie es bei einer normalen Person der Fall wäre. Anstatt dessen ist irrationale Wut nur das unter Ende (der Anfang) der emotionalen Wut.

During withdrawal, these realities change and evolve as some emotions become dominant. Patients may experience uncontrollable rage for a few weeks, then enter a stage where depression dominates. These emotional tides are outward signs of the brain readjusting to the need to self regulate neurotransmitter levels. It is almost as if the mind is going through the entire inventory of emotion trying to catalog what’s necessary to regulate each one. Some people will experience several uncontrollable emotions at the same time, but the uncontrollable aspect of them will fade away one at a time. The variety and severity of symptoms often lead doctors to prescribe other drugs to mitigate the effects. This strategy compounds the problems of withdrawal by adding a second effect to an existing condition. The patient now has to deal with withdrawal as well as the effects of a new drug and perhaps a new set of withdrawal symptoms. The best strategy for dealing with SSRI withdrawal symptoms is time and slow weaning. A prolonged weaning schedule will reduce the severity and number of withdrawal symptoms. The brain requires a certain amount of time to adjust back to a natural balance of neurotransmitters which can’t be rushed. By slowly weaning off an SSRI, the brain does not have to deal with a sudden change to Serotonin levels, and can adjust at a natural rate. It takes a great deal of time for receptors in the brain to regenerate. A schedule that reduces the drug by 10% each month is usually sufficient. Schedules can vary depending on the patient. Some will be able to reduce their dose more quickly, others may have to go more slowly.

Während des Entzugs ändern/entwickeln sich die gegenwärtigen Gegebenheiten/Umstände, da einige Gefühle anfangen zu dominieren. Patienten können unkontrollierte Wut für ein paar Wochen empfinden und kommen dann in einen Zustand dominierender Depression. Diese Gefühlswellen sind äußere Anzeichen einer Anpassung des Gehirns bezüglich einer erforderlichen Selbstregulierung des Neutransmitterlevels. Es ist beinahe so, als wenn der Verstand durch das komplette Gefühlsinventar geht und versucht zu katalogisieren was zur Regulierung notwendig ist. Einige Leute werden verschiedene unkontrollierbare Gefühle zur gleichen Zeit erfahren, wobei der unkontrollierbare Aspekt der Gefühle sich über die Zeit abschwächt. Die Vielzahl und der Schweregrad der Symptome veranlasst Ärzte des öfteren andere Medikamente zu verschreiben, um diese Effekte zu lindern. Diese Vorgehensweise verschlimmert nur die Probleme des Entzugs durch das Hinzufügen eines weiteren Effekts zu den bereits bestehenden. Der Patient hat nun sowohl den Entzug, als auch die Auswirkungen des neuen Medikaments und vielleicht eine neues Paket von Entzugssymptomen zu ertragen. Die beste Strategie mit den SSRI Entzugssymptomen fertig zu werden, ist Zeit und ein langsames Ausschleichen. Ein verlängerter Zeitplan des Ausschleichens reduziert den Schweregrad und die Anzahl der Entzugsprobleme. Das Gehirn benötigt ein gewisse Zeit der Wiederanpassung an ein natürliches Gleichgewicht der Neurotransmitter, was nicht beschleunigt werden kann. Durch das langsame Ausschleichen von SSRI, hat das Gehirn nicht mit einer plötzlichen Änderung des Serotonin Levels zu kämpfen und kann sich in einem natürlichen Tempo anpassen. Rezeptoren des Gehirns brauchen eine lange Zeit zur Regenerierung. Ein Zeitplan, der das Medikament 10% pro Monat reduziert ist normalerweise ausreichend. Zeitpläne können je nach Patient variieren. Eine werden ihre Dosis schneller reduzieren können, andere mögen wesentlich langsamer unterwegs sein.
Hallo.
Wow, da habe ich mich gerade voll wieder gefunden! 😢
Beängstigend, dass sowas möglich ist!!! 😵
Ich bin sprachlos.....

Liebe Grüße
Help

Ps: Vielen Dank für deine Mühe fürs Übersetzen 💓 !
Diagnose: Angststörung / depressive Episoden
+Hashimoto Thyreoditis

AD Erfahrung/Medikation:
-19.06.05 Doxepin (Durchfall, Übelkeit)
Wechsel
-01.07.05 Amitriptylin 10mg (Muskelverspannungen)
Wechsel
-18.07.05 Opipramol (Schwindel, Entfremdung, Übelkeit)
Dosis: von 10 bis 70 mg hoch, jede Woche um 10mg erhöht.
Da nach dem 26.10.05 kein Tabletteneintrag mehr ist, vermute ich es wurde kalt abgesetzt 😵.

-ca. 2005 = Citalopram 40mg ca. 3 Jahre (ohne Probleme ausgeschlichen)
-ca. 2009 = Fluoxetin 1Jahr
-Umstieg Citalopram 30mg
-2014 = Citalopram 20mg mit Amitriptilyn (ohne Probleme ausgeschlichen)
-Feb. 2016 = Sertralin 75mg
-Jan. 2018 = Umstieg auf Citalopram 20mg, dann 40mg
(ohne Besserung, deswegen Umstieg)
-März 2018 = Umstieg auf Duloxetin90mg
Nebenwirkungen: Schwindel, Kopfweh, Druck im Hals, Angst, Nervosität, Appetittverlust, Abgestumpftheit, Aggression, Suizidgedanken, Gefühl verrückt zu werden, Panikzustände....u.a.

Deswegen Absetz-Entscheidung!
23.09.18 von 90 auf 60mg
(keine gravierenden psychischen Probleme, jedoch heftige Nacken-und Rückenverspannung über 3Wochen, mit heftigen Kopfschmerzen)
14.10.18 von 60 auf 45mg
22.10.18 von 45 auf 30mg
25.10'18 von 30 auf 15mg
(Absetzsymptome: starker Schwindel, Angstzustände, Benommenheit, Kopfweh)
1.11.18 von 15 auf 10mg
Am 4.11.18/11:30h, Massive Entzugserscheinungen:
starker Schwindel, Benommenheit, Zittern, Gefühl “Verrückt zu werden“, Übelkeit, Angst, Selbstmordgedanken...
Um 14:30h 25mg Duloxetin nachgenommen!
Nach 1-2Std. Linderung der Symptome.

Seit 5.11.18 im Entzug, 30mg Duloxetin
(Immerwieder Kopfweh, Schwindel, Angst)
6.03.19 im Entzug, 27mg => 30mg -10% mit der „Kügelchenmethode“
(leichter Schwindel)

7.05.19 Umstellung von 27 mg Duloxetin auf 30mg Citalopram, da unter Duloxetin zu viele Nebenwirkungen (starke körperliche Abhängigkeit, Restless, Nervös, Gefühlskälte....)
Umstellung brachte Kopfweh, Schwindel, Übelkeit und Traurigkeit.
Nach ca. 4 Wochen ging es wieder...
Umstellung vollzogen.
➡️😵18.06.19: Körperlicher und seelischer Zusammenbruch!
Herzrasen, körperl. u. inneres Zittern, Depression, Hoffnungslosigkeit, Rastlosigkeit, Schlaflosigkeit....

“Anraten Arzt" CP von 30 auf 20mg runter+Trazodon.“
= Citalopram Dosis auf 20mg verringert.
KEIN Trazodon genommen.

⚡Entzug Duloxetin:
➡️ständige, krampfartige Kopfschmerzen sind zum Dauerbegleiter geworden, mal mehr, mal weniger ausgeprägt, aber ständig vorhanden.
➡️18.07.19: starke Kopfschmerzen, leichter Schwindel, Nervosität, Angstgefühle, Hitzewallungen, depressive Verstimmung, Schlafstörungen.
➡️😵05.08.19: Vorausgehende starke Angstgefühle, mit Panikattacken, Unruhe, Appetitlosigkeit, Übelkeit
06.08.19: starke Unruhe, Zittern, Trauergefühle, Apettitlos, Übelkeit
07.08.19: Heftige Depressionen, mit Weinkrämpfen, =totale Hoffnungslosigkeit! Übelkeit, Unfähig zu Essen, Zittern, Unruhe, starkes Schwitzen, Kribbeln in Finger u. Füßen, Frieren, Depersonalisierung....
🚫 Duloxetin-Entzug geschafft!!! Juni'20
Körper und Seele wieder relativ stabil ☀️

📛Ab ca. 07.07.21 Unwissentlich (Falsche Blisterpackung):
Von 20 auf 10mg reduziert. (Bis 26.08.21 nicht gewusst)
📌 Seit 19.07.21 von vermeintlich 20mg, in Wirklichkeit aber von 10 auf 18mg.
↪Herzrasen, Unruhe, heftige, wiederkehrende Panikattacken, Angst aus dem Nichts, Unwohlsein, Übelkeit, Schwindel, sehr starke Kopfschmerzen, Muskelverspannungen etc.

Seit 25.07.21 wieder auf 20mg.

💊Aktuelle Medikation:
20mg Citalopram (CP)
112mg L-Thyroxin
Help123
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Re: Neuro-Emotionen beim Absetzen

Beitrag von Help123 »

Mimi79 hat geschrieben: 13.06.2019 16:13 Liebe Svenja,

vielen Dankf für deine Zeilen, das "beruhigt" mich etwas. Ich hab nämlich auch schon gedacht, dass dieser ständige Wechsel eigentlich keine "Geisteskrankheit" sein, zumindest hoffe ich das.

Ja, das Venlafaxin wurde sehr schnell reduziert und mit Citalopram "ersetzt", der Arzt behauptet immer noch, das sei natürlich problemlos möglich, da ich ja mit 150 mg Venlafaxin noch keum noradrenerge Wirkung hätte und deshalb jedes beliebige SSRI das Venlafaxin ersetzen könnte. Ich diskutiere mitllerweile nicht mehr mit ihm.

Wahrscheinlich kommt ziemlich zusammen bei mir, die ewige Benzoeinnahme höherer Dosis, dann das ganze AD- Hin und Her...

Heute gehts mir besser - da kann ich halbwegs klar denken und habe wieder etwas Hoffnung, aber sobald mich wieder diese Monster- Emotionen erwischen, ist mein Kopf nur noch weitab von klarem Denkem.

LG Mimi
Hallo.

Das spricht mir aus der Seele! Ich dachte auch schon, jetzt ist es endgültig vorbei mit meiner Seelischen Gesundheit, weil ich nach dem Duloxetin echt heftige Gefühlseinbrüche habe (kenne ich so auch aus keiner Phase meiner Grunderkrankung....😢)

Dieses Hin und Her, Auf und Ab, ganz plötzlich, in jeglicher Situation....das kann einen schon echt fertig machen. Deshalb bin ich so dankbar für dieses Forum, den Austausch hier und die absolut tollen, stützenden Infos.

Ich hatte leider auch den Irrglauben das AD (Duloxetin) “ersetzen“ zu können, vorallem weil mein Arzt es oft und sehr nachdrücklich gesagt hat. Aus Verzweiflung habe ich Umgestellt, doch das ich trotz dem neuen Medikament (Citalopram) jetzt solche Absetzsymptome und Neuro-Emotionen habe, dass beschäftigt mich doch sehr....! 😕😥😱😢

Nach und Nach begreife ich erst das ganze Ausmaß von AD's....
Vor etlichen Jahren haben sie mir das Leben gerettet und ich hatte keine Probleme mit dem Absetzen...., doch jetzt....jede Kleinigkeit spüre ich, jede Veränderung....
Schon sehr Traurig!

Ich wünsche euch Allen viel Kraft auf eurem Weg und bin froh, dass wir ihn gemeinsam gehen können, hier!

Danke.

Viele liebe Grüße
Help
Diagnose: Angststörung / depressive Episoden
+Hashimoto Thyreoditis

AD Erfahrung/Medikation:
-19.06.05 Doxepin (Durchfall, Übelkeit)
Wechsel
-01.07.05 Amitriptylin 10mg (Muskelverspannungen)
Wechsel
-18.07.05 Opipramol (Schwindel, Entfremdung, Übelkeit)
Dosis: von 10 bis 70 mg hoch, jede Woche um 10mg erhöht.
Da nach dem 26.10.05 kein Tabletteneintrag mehr ist, vermute ich es wurde kalt abgesetzt 😵.

-ca. 2005 = Citalopram 40mg ca. 3 Jahre (ohne Probleme ausgeschlichen)
-ca. 2009 = Fluoxetin 1Jahr
-Umstieg Citalopram 30mg
-2014 = Citalopram 20mg mit Amitriptilyn (ohne Probleme ausgeschlichen)
-Feb. 2016 = Sertralin 75mg
-Jan. 2018 = Umstieg auf Citalopram 20mg, dann 40mg
(ohne Besserung, deswegen Umstieg)
-März 2018 = Umstieg auf Duloxetin90mg
Nebenwirkungen: Schwindel, Kopfweh, Druck im Hals, Angst, Nervosität, Appetittverlust, Abgestumpftheit, Aggression, Suizidgedanken, Gefühl verrückt zu werden, Panikzustände....u.a.

Deswegen Absetz-Entscheidung!
23.09.18 von 90 auf 60mg
(keine gravierenden psychischen Probleme, jedoch heftige Nacken-und Rückenverspannung über 3Wochen, mit heftigen Kopfschmerzen)
14.10.18 von 60 auf 45mg
22.10.18 von 45 auf 30mg
25.10'18 von 30 auf 15mg
(Absetzsymptome: starker Schwindel, Angstzustände, Benommenheit, Kopfweh)
1.11.18 von 15 auf 10mg
Am 4.11.18/11:30h, Massive Entzugserscheinungen:
starker Schwindel, Benommenheit, Zittern, Gefühl “Verrückt zu werden“, Übelkeit, Angst, Selbstmordgedanken...
Um 14:30h 25mg Duloxetin nachgenommen!
Nach 1-2Std. Linderung der Symptome.

Seit 5.11.18 im Entzug, 30mg Duloxetin
(Immerwieder Kopfweh, Schwindel, Angst)
6.03.19 im Entzug, 27mg => 30mg -10% mit der „Kügelchenmethode“
(leichter Schwindel)

7.05.19 Umstellung von 27 mg Duloxetin auf 30mg Citalopram, da unter Duloxetin zu viele Nebenwirkungen (starke körperliche Abhängigkeit, Restless, Nervös, Gefühlskälte....)
Umstellung brachte Kopfweh, Schwindel, Übelkeit und Traurigkeit.
Nach ca. 4 Wochen ging es wieder...
Umstellung vollzogen.
➡️😵18.06.19: Körperlicher und seelischer Zusammenbruch!
Herzrasen, körperl. u. inneres Zittern, Depression, Hoffnungslosigkeit, Rastlosigkeit, Schlaflosigkeit....

“Anraten Arzt" CP von 30 auf 20mg runter+Trazodon.“
= Citalopram Dosis auf 20mg verringert.
KEIN Trazodon genommen.

⚡Entzug Duloxetin:
➡️ständige, krampfartige Kopfschmerzen sind zum Dauerbegleiter geworden, mal mehr, mal weniger ausgeprägt, aber ständig vorhanden.
➡️18.07.19: starke Kopfschmerzen, leichter Schwindel, Nervosität, Angstgefühle, Hitzewallungen, depressive Verstimmung, Schlafstörungen.
➡️😵05.08.19: Vorausgehende starke Angstgefühle, mit Panikattacken, Unruhe, Appetitlosigkeit, Übelkeit
06.08.19: starke Unruhe, Zittern, Trauergefühle, Apettitlos, Übelkeit
07.08.19: Heftige Depressionen, mit Weinkrämpfen, =totale Hoffnungslosigkeit! Übelkeit, Unfähig zu Essen, Zittern, Unruhe, starkes Schwitzen, Kribbeln in Finger u. Füßen, Frieren, Depersonalisierung....
🚫 Duloxetin-Entzug geschafft!!! Juni'20
Körper und Seele wieder relativ stabil ☀️

📛Ab ca. 07.07.21 Unwissentlich (Falsche Blisterpackung):
Von 20 auf 10mg reduziert. (Bis 26.08.21 nicht gewusst)
📌 Seit 19.07.21 von vermeintlich 20mg, in Wirklichkeit aber von 10 auf 18mg.
↪Herzrasen, Unruhe, heftige, wiederkehrende Panikattacken, Angst aus dem Nichts, Unwohlsein, Übelkeit, Schwindel, sehr starke Kopfschmerzen, Muskelverspannungen etc.

Seit 25.07.21 wieder auf 20mg.

💊Aktuelle Medikation:
20mg Citalopram (CP)
112mg L-Thyroxin
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