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Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Eine Sammlung von Artikeln, die über wissenschaftliche, politische und wirtschaftliche Hintergründe der Behandlung von seelischen Leiden mit Psychopharmaka berichten.
Hunk89
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Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Hunk89 »

Hallo liebe ADFDler,

ich habe einen Artikel von http://www.ncbi.nlm.nih.gov ausgebraben, den ich wichtig finde und habe ihn übersetzt. Das können Betroffene jetzt mit ein bisschen Glück auf Deutsch googeln. Viel Spaß beim Lesen.

Original: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25256097

Verfasser: Fonseka TM, Richter MA, Müller DJ. Campbell Family Mental Health Research Institute, Center for Addiction and Mental Health, 250 College Street, Toronto, ON M5T 1R8, Canada

Zwangssymptome induziert durch Neuroleptika der zweiten Generation (Atypische Neuroleptika) in der Schizophrenie: eine Aufarbeitung der experimentellen Literatur.

Neuroleptika der zweiten Generation spielen bei Patienten mit Schizophrenie bei neu auftretenden und sich verschlimmernden Zwangssymptomen eine Rolle. Unter den atypischen Neuroleptika sind Clozapin, Olanzapin und Risperidon laut Fallberichten die Neuroleptika, die solche Folgen am ehesten auslösen. Komorbide Zwangssymptome können die Genesung behindern, indem Sie die Vorteile der medikamentösen Behandlung, die Medikament-Compliance und klinische Prognosen behindern. Vorherige Nachprüfungen von durch atypische Neuroleptika induzierten Zwangssymptomen konzentrierten sich überwiegend auf Berichte von Fallbeispielen und weniger auf experimentelle Ergebnisse. Um diesen Evidenzmangel auszugleichen, haben wir versucht, die Effekte von atypischen Neuroleptika auf Zwangssymptome in der Schizophrenie in der experimentellen Literatur zu überprüfen, während wir die Rolle von verschiedener Behandlung (Dauer, Dosis und Serum Levels) und Pharmakogenetik berücksichtigten. Unsere Funde suggerieren, dass Clozapin mit 20 bis 28% das höchste Risiko hat, neue Zwangssymptome in der Schizophrenie auszulösen. Zudem gab es bei 10 bis 18% eine Verschlimmerung von vorbestehenden Zwangssymptomen. Clozapin kann ebenso in manchen Fällen voll ausgeprägte Zwangsstörungen hervorrufen. Olanzapin birgt ebenso ein hohes Risiko sekundäre Zwangssymptome auszulösen, was bei 11 bis 20% der schizophrenen Patienten eintritt, die Olanzapin einnehmen. Aktuell gibt es nur ungenügende experimentelle Evidenz, um die Effekte von anderen atypischen Neuroleptika auf Zwangssymptome zu charakterisieren. Trotz mancher Evidenz für die Beteiligung von längerer Behandlungsdauer und genetischen Faktoren bei der Entstehung von Medikament induzierten Zwangssymptomen ist mehr Forschung nötig, um diese Zusammenhänge klar zu erläutern. Basierend auf diesen Ergebnissen sollten schizophrene Patienten regelmäßig auf Zwangssymptome überwacht werden.

Liebe Grüße,
Hunk
Medikament dosis morgens-dosis mittags-dosis abends-dosis nachts
Quetiapin Prolong 200-200-0-0
Quetiapin 0-0-0-300
Olanzapin 5-5-5-7,5
Venlafaxin 0-0-0-18.x
Metformin 500-500-500-500

Zu schnell reduziert:
Rückschlag auf 1000mg Seroquel
Und 25mg Zyprexa
Seroquel ca. alle 5-6 Monate jeweils um 100mg reduziert.
Vorletztete Reduktion Seroquel: 1. April 2020: Reduziert von 800mg auf 700mg.
Letzte Reduktion auf 650: 20. Dezember 2020
Wie es hier empfohlen wird ist es mir zu schnell :schnecke:
Trazodon zügig und problemlos ausgeschlichen dank Nahrungsergänzungen
Arianrhod
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Arianrhod »

Hallo Hunk, ich war ein halbes Jahr genau davon betroffen, bei mir wurden sie durch Risperidon ausgelöst. Ich hatte einen Schlüsselkontrolierzwang und musste xmal nachsehen, ob ich ihn mitgenommen habe. Das war so schlimm, dass ich nicht mehr pünktlich aus dem Haus gekommen bin. Ich habe aber selber gemerkt, dass es was mit dem Risperidon zu tun hatte und habe es dann gegen Quetiapin ausgetauscht. 3 Tage nach der letzten Risperidondosis hörten die Zwänge auch wieder auf. Eine reine Medikamentennebenwirkung, die nix mit meiner Psyche oder meinem Leben zu tun hatte.

Kann den Artikel also nur aus eigener Erfahrung bestätigen.

liebe Grüße Arian
[spoil]2005 mit Burnout und Depression in eine Tagesklinik gekommen.

Zuerst einmonatige Behandlung mit diversen Antidepressiva: Doxepin, Mirtazipin, Sulprid,
hypomane Reaktion
wobei die AD sofort und ohne Ausschleichen von den Ärzten abgesetzt wurden.


Verschiedene Diagnosen: schizoaffektive Psychose, Depression, bipolare Störung, Schizophrenie, dissoziative Identitätsstörung


Erst 2 Jahre Behandlung mit Amisulprid . Zu schnell auf eigene Faust abgesetzt.
Schwere Supersensitivitätspsychose .

Einstellen auf verschiedene Neuroleptika: Haloperidol, Quetiapin, Olanzapin, Risperidon, Paliperidon, Aripiprazol
Außerdem Lorazepam, Promethazin, Chlorprothixen, Melperon, Pipamperon

jahrelang , vieles gleichzeitig und in höchster Dosierung.
u.a. Berentung, 60 kg Gewichtszunahme
seit 2012 Ausschleichen von 800 mg Quetiapin retard innerhalb von 2 Jahren.
Meinen Absetzbericht findet man hier:
http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

Ich weiß mittlerweile 2019 , dass ich Asperger- Autistin bin .
Hunk89
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Hunk89 »

Arianrhod hat geschrieben:Ich habe aber selber gemerkt, dass es was mit dem Risperidon zu tun hatte
Das merken meine Erachtens nach nicht alle. Und wenn, dann reden Sie nicht zwangsläufig darüber mit ihrem Arzt :frust: Wie sagt man so schön: Wenns gut geht sind es die Medikamente, wenns schlecht geht ist es die Erkrankung.
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Zu schnell reduziert:
Rückschlag auf 1000mg Seroquel
Und 25mg Zyprexa
Seroquel ca. alle 5-6 Monate jeweils um 100mg reduziert.
Vorletztete Reduktion Seroquel: 1. April 2020: Reduziert von 800mg auf 700mg.
Letzte Reduktion auf 650: 20. Dezember 2020
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Monalinde
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Monalinde »

Hallo Hunk,

danke für den Artikel. Dadurch wird mir klar, weshalb mein Sohn nicht aus seiner Wohnung gehen kann, ohne nicht alles kontrolliert zu haben (Herd, Licht, Heizung usw)
Ich hatte oft mit Befremden bemerkt, dass er selbst in meiner Wohnung den Herd abstellt über Nacht. sodass ich mich oft am nächsten Tag gewundert habe, weshalb der Herd nicht in Gang kommt. Er hatte vor seiner Erkrankung nie solche Züge, im Gegenteil! Er nimmt Risperdidon, ich bin nicht darauf gekommen, dass es einen Zusammenhang mit dem Medikament geben könnte.

Du glaubst gar nicht wie sehr ich diese Medikamente verwünsche, obwohl sie bei Schizophrenie vieleicht das kleinere Übel sind, aber ganz sicher bin ich mir da auch nicht.

Du hast ja auch schon eine ganze Odyssee an Diagnosen hinter dich gebracht. Geht es dir mittlerweile wieder besser? Inwiefern? Falls du darauf nicht antworten möchtest, geht das auch klar. Ich möchte einfach meinen Sohn ( 43 Jahre)davon überzeugen können, dass er das Medikament wenn auch nicht absetzen, dann doch etwas reduzieren sollte. Er hatte die letzte schwere Psychose vor fünf Jahren.

Liebe Grüße, Mona
2005 bis 2010 Einnahme von Remergil 7,5 mg und Trevilor bis zu 37,5 mg,
2010 bis 2012 Trevilor 37,5 mg ausschließlich,
Diagnose: Angst und Depression

Dezember 2012 auf Null abgesetzt, 10 Prozent im Rhythmus von 14 Tagen ( zu schnell)
Seit Dezembe 2012 im protahierten Entzug.
Symptome:
( Tinnitus 2011) , Speiseröhrenentzündung, Reflux, Schleim im Hals saures Aufstoßen seit 2014,
Albträume, Durchschlafstörungen, Erschöpfungszustände, Hautausschläge, Angstzustände,
Gelenkschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost, Zwangsgedanken, Ohrwürmer, Neuroemotionen, Durchfälle)

2018:
Hautausschläge, Gelenkschmerzen, Schüttelfrost , Schwindel, verstopfte Nase, Albträume nicht mehr vorhanden, Reflux nur noch selten, Durchschlafstörungen sporadisch bei Stress

Ängste, Tinnitus, Neuroemotionen halten an.
Hunk89
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Hunk89 »

Monalinde hat geschrieben:Hallo Hunk,

danke für den Artikel. Dadurch wird mir klar, weshalb mein Sohn nicht aus seiner Wohnung gehen kann, ohne nicht alles kontrolliert zu haben (Herd, Licht, Heizung usw)
Ich hatte oft mit Befremden bemerkt, dass er selbst in meiner Wohnung den Herd abstellt über Nacht. sodass ich mich oft am nächsten Tag gewundert habe, weshalb der Herd nicht in Gang kommt. Er hatte vor seiner Erkrankung nie solche Züge, im Gegenteil! Er nimmt Risperdidon, ich bin nicht darauf gekommen, dass es einen Zusammenhang mit dem Medikament geben könnte.

Du glaubst gar nicht wie sehr ich diese Medikamente verwünsche, obwohl sie bei Schizophrenie vieleicht das kleinere Übel sind, aber ganz sicher bin ich mir da auch nicht.

Du hast ja auch schon eine ganze Odyssee an Diagnosen hinter dich gebracht. Geht es dir mittlerweile wieder besser? Inwiefern? Falls du darauf nicht antworten möchtest, geht das auch klar. Ich möchte einfach meinen Sohn ( 43 Jahre)davon überzeugen können, dass er das Medikament wenn auch nicht absetzen, dann doch etwas reduzieren sollte. Er hatte die letzte schwere Psychose vor fünf Jahren.

Liebe Grüße, Mona
Hi Mona,

ich finde das mit Medikamenten muss jeder selbst entscheiden. Ich kenne eine Frau in ihren 30gern, die durch ein Neuroleptikum im Rollstuhl sitzt. Trotzdem meint Sie, es für immer nehmen zu müssen. Was soll man da noch machen?

Du kannst ja deinen Sohn informieren. ZB mit dem Artikel den ich übersetzt habe. Ich bin mit auch nicht sicher ob Neuroleptika das kleinere Übel sind...

LG
Hunk
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Hunk89
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Hunk89 »

Was auf jeden Fall zum Disaster führt ist einfach weglassen. Ich persönlich dosiere ca. 5% pro Schritt ab und das nicht öfter als alle 6 Wochen. Damit bin ich am langsamen Rand der "5-10% alle 4 bis 6 Wochen" Empfehlung des Forums.
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Arianrhod
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Arianrhod »

Hunk89 hat geschrieben: ich finde das mit Medikamenten muss jeder selbst entscheiden. Ich kenne eine Frau in ihren 30gern, die durch ein Neuroleptikum im Rollstuhl sitzt. Trotzdem meint Sie, es für immer nehmen zu müssen. Was soll man da noch machen?
Die Patienten denken das, weil die Ärzte ihnen das eingheredet haben. Die Ärzte arbeiten mit Panikerzeugung, nicht mit sachlicher Aufklärung.
Im Grunde haben sie uns allen erzählt, dass wir bald wieder knallpsychotisch sein werden, wenn wir es wagen, die Medikamente nicht zu nehmen.
Dann kamen so "Argumente" wie "Denken Sie an Ihre Familie!" und "Jeder psychotische Schub führt zu einem Gehirnschaden und zum Schluss sind Sie ein sabbernder Chroniker mit Dauerpsychose."
Dazu kommt eine gewisse Autoritätsgläubigkeit - selbst gegen das eigene Gefühl.

Diese Patienten sind Opfer und Psychiater sind - mit guter Absicht - die Täter.

Die Aufklärung muss BEIDE erreichen, Opfer wie Täter.

liebe Grüße Arian
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http://adfd.org/austausch/viewtopic.php ... 47#p120447
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Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

Außer Neuroleptika habe ich zwischenzeitlich auch Oxycodon ( ein Opioid) und Trimipramin nach zweijähriger Einnahme abgesetzt , die ich wegen chronischer Schmerzen verschrieben bekommen habe.
Pregabalin habe ich am 7.9.2016 endgültig ausgeschlichen.

Die Anzahl meiner Dauermedikamente beträgt gerade "0". :)

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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Hunk89 »

Hey Arian, (ich hoffe ich darf fragen)

du hast ja auch schon einiges hinter dir. Wie gehts dir denn jetzt? Hast du dein Gewicht reduzieren können? Leidest du immernoch unter psychischen Symptomen? Wird es bei dir mit der Zeit besser?

LG
Hunk
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Arianrhod »

Hunk89 hat geschrieben:Hey Arian, (ich hoffe ich darf fragen)

du hast ja auch schon einiges hinter dir. Wie gehts dir denn jetzt? Hast du dein Gewicht reduzieren können? Leidest du immernoch unter psychischen Symptomen? Wird es bei dir mit der Zeit besser?

LG
Hunk
Hallo Hunk

gut
nein
nein
ja :)

Ich habe es in dem Abnehmthread beschrieben, also ich habe erst abgenommen, dann zugenommen, ich habe jetzt eine Art Essstörung entwickelt, scheint es mir.
Ich habe keine psychisch auffälligen Symptome mehr, bin eventuell etwas depressiv
Ich mache Traumatherapie und ja, es wird besser. Ich arbeite die Vergangenheit auf.
Leider bin ich auch durch die Psychiatrie selbst, bei der ich Hilfe gesucht habe, traumatisiert worden ( und ich bin sicher, dass geht ganz vielen Patienten so: Fixierungen , Zwang und Zwangsbehandlung, auch psychischer Druck - das sind Gewalterfahrungen, die man macht, wenn es einem eh psychisch schon schlecht geht und man wenig entgegensetzen kann.) Aber wie gesagt, es gibt ja den "Reparaturbetrieb" der Psychotherapie.

liebe Grüße Arian
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Seit Januar 2014 keine Neuroleptika mehr.

Ich leide seit 3 Jahren unter Nervenschmerzen, Kribbeln und Lähmungen. Bei mir wurde eine Polyneuropathie diagnostiziert und ein Zusammenhang mit NL vermutet - leider nicht beweisbar.

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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Hunk89 »

Das ist ja erfreulich! Ja ich bin auch in Psychotherapie. Besser isses so.
Alles Gute dir!
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von beefheart81 »

Hallo Hunk,
wie ist es mit Risperidon?
Ich wurde wegen Insomnie Februar 2016 auf Risperidon eingestellt, der Schlaf besserte sich für 3 Wochen u. es ging mir sogar kurzzeitig besser.
Zwangsgedanken lösten Ende März eine behandlungsresistente Insomnie aus die bis heute anhält.
Als das passierte nahm ich nur Risperidon.
Ob da ein Zusammenhang bestehen kann ist die Frage ich habe dazu einen eigenen Thread.
LG beefheart
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Hunk89 »

Was sind das denn für Gedanken? Laut dem Artikel kann es von Risperidon kommen.
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von beefheart81 »

Nun ja Gedanken über vergangene Ereignisse- jetzt keine Einzelheiten hier das ist mir zu persönlich nimm`s mir bitte nicht übel- es sind Banalitäten, Dinge die schon lange in meinem Bewusstsein waren, aber eines Nachts wurde ich wach u. plötzlich kamen mir diese Dinge plötzlich so schlimm vor. Ich habe an diese Themen aber in den Wochen vor der Einnahme des Risperidon nachgedacht- u. bin nicht dran hängengeblieben. Aber Risperidon wird auch von der Fachärzten eigentlich als ein gedankeneindämmendes Medikament angepriesen- u. nicht das Gegenteil.
Ist schon 13 Monate her alles ergibt keinen Sinn- dass man 13 Monate am Stück nicht mehr müde wird, zu keiner Tages- u. Nachtzeit u. der Körper sich gar keinen Schlaf mehr holt.
Als ich angefangen habe es zu nehmen hatte ich 2 Tage lang stechende Schmerzen im Kopf/Gehirn ( angeblich hat das Gehirn kein Schmerzempfinden) aber der Schlaf besserte sich so dass es mir wirklich besser ging- dennoch fühlte ich mich entfremdet- vorher hatte ich noch nie atypische Neuroleptika genommen, nur Abilify, aber davon spürte ich nichts- außer Gewichtszunahme, nahm es 3 Jahre ohne große Wirkung oder Absetzerscheinungen. Wenn ich joggen war stürzte ich häufiger fühlte meinen Körper motorisch definitiv gestört Bewegungen verlangsamt aber ich nahm es hin.
Keine Ahnung was solche Substanzen im Gehirn anrichten können. Es könnte auch an meiner Erkrankung liegen aber ich kann nur sagen, dass ich beim Ausbruch nur das Risperidon genommen habe. Keine anderen Medikamente und keine Drogen. Die Ärztin in der Klinik sagte auf meine Frage ob es sich mit Alkohol vertrage, dass diese Kombi ,,wie eine Droge wirken `` würde- das war keine zielführender Rat- ich trank 3 mal 0,5 Liter Bier nicht mehr, und wachte Nachts mit furchtbaren Krampf- u. Engezuständen in Kopf und Hals auf u. trank dann keinen Alkohol mehr solange ich es nahm.
Ich habe schon seit 10 Jahren wegen Grübeleien Schlafprobleme- aber seit 13 Monaten war ich jetzt nicht mehr müde, 1-4 Stunden Schlaf pro Nacht seit einem Jahr es ist ein unsägliches Martyrium ich fühle mich sterbenskrank und mein Gesicht ist entstellt durch den Schlafmangel.
In diesem Stadium ist es unmöglich nicht über Schlaf nachzudenken.
Kann denn das Risperidon einen irreversiblen Gehirnschaden verursachen? Was genau passiert dadurch im Gehirn und was kann man noch tun? In der Endokrinologie war ich diese Woche Ergebnisse nächste Woche.
LG beefheart
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Hunk89 »

Naja, wenn du so oder so nicht schläfst kannst du es ja auch grad lassen (ausschleichen), oder? Ich hab die selbe Situation: Ich habe seitdem ich ein Medi nehme Zwangsgedanken und deswegen schleiche ich es aus.

Psychotherapie? Wenigstens sich den Frust sich von der Seele reden? Die Themen die du hast lassen sich ja wahrscheinlich auch psychotherapeutisch bearbeiten.

Tryptophan oder 5HTP wären vielleicht einen Versuch wert. Ist auf jeden Fall natürlicher als Risperidon. Ich habe mir Blut abnehmen lassen und da wurde auch die Tryptophan/5HTP Werte getestet. Ich werde hier dann mal berichten. Ohne Tryptophan bist du tot :frust: Was man von Risperidon nicht behaupten kann.

LG
Hunk
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von beefheart81 »

Hallo Hunk,
ich habe das Risperidon im Mai 16 ausgeschlichen insgesamt nahm ich es knapp 3 Monate ein. Tees und Vergleichbares habe ich natürlich schon durch, auch Passionsblume, etc. Alle Antidepressiva und Neuroleptika haben keinen sedierenden Effekt, nur noch Marihuana aber damit bekomme ich auch nicht ausreichend Schlaf. Psychotherapie habe ich schon gemacht aber das Reden über die Themen u. was auch immer stellt die Wachhölle nicht ab. Es scheint keine Behandlungsmöglichkeit zu geben. Schlafdefizit bei mittlerweile 1300 Stunden.
LG beef
Hunk89
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von Hunk89 »

Und die Zwangsgedanken sind geblieben oder was?

Also Tryptophan ist Vorstufe zu Serotonin und Melatonin. Besonders letzteres sollte den Schlaf fördern. Gibt es rezeptfrei soweit ich weiss.

Die Apotheke kann dich da beraten. Marihuana kann ich garnicht ab.

Ein Gedanke, der mir noch gekommen ist: Es könnte sein, dass du nicht den richtigen Psychotherapeut hattest!!
Medikament dosis morgens-dosis mittags-dosis abends-dosis nachts
Quetiapin Prolong 200-200-0-0
Quetiapin 0-0-0-300
Olanzapin 5-5-5-7,5
Venlafaxin 0-0-0-18.x
Metformin 500-500-500-500

Zu schnell reduziert:
Rückschlag auf 1000mg Seroquel
Und 25mg Zyprexa
Seroquel ca. alle 5-6 Monate jeweils um 100mg reduziert.
Vorletztete Reduktion Seroquel: 1. April 2020: Reduziert von 800mg auf 700mg.
Letzte Reduktion auf 650: 20. Dezember 2020
Wie es hier empfohlen wird ist es mir zu schnell :schnecke:
Trazodon zügig und problemlos ausgeschlichen dank Nahrungsergänzungen
beefheart81
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von beefheart81 »

Die Gedanken belasten mich nicht mehr u. sind nach einem Jahr wie hinter einem Schleier- aber die absolute Schlaflosigkeit ist geblieben.
Bin nach 13 Monaten tagsüber noch nie eingenickt, nicht einmal beim Bahnfahren.
Statt Tryptophan versuche ich 5- htp das soll noch besser sein.
Circadin (retardiertes Melatonin) habe ich schon 6 Wochen genommen- Wirkung 0,0.
Ich war bei mehreren Psychotherapeuten, aber die wollten dass ich erst in eine Klinik gehe um mich auf Schlafmedikamente einstellen zu lassen u. erst dann die Psychotherapie zu machen- aber Schlafmedikamente jeglicher Art sind bei mir praktisch wirkungslos. Deshalb hat es für mich auch keinen Sinn in eine Klinik zu gehen. Dort gibt es pro Woche einmalig Psychotherapie, 30 Minuten, aber die fällt wegen Teamsitzungen und ähnlichem :censored: noch kürzer aus oder findet unregelmäßig statt- Ergotherapie-Bull :censored: und Medikamente machen 95% der ''Behandlung'' in der Allgemeinpsychiatrie aus. Und vom Korbflechten und Specksteinfeilen kommt der Schlaf nicht zurück- letztes Jahr habe ich 4 Monate in der Akuten verbracht-führte u. a. zu einem Suizidversuch.
Habs zuletzt mit 100 mg Trazodon versucht- ich habe es nur eine Nacht genommen, lag nicht nur die ganze Nacht wach sondern hatte extreme Kopfschmerzen u. Übelkeit am Folgetag. Ich sehe du nimmst das Trazodon- lassen die NW irgendwann nach u. wirkt es wenn sich ein Spiegel aufbaut?
Zuletzt geändert von Murmeline am 27.04.2017 08:56, insgesamt 1-mal geändert.
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carlotta
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von carlotta »

Hallo beefheart,

lese gerade Folgendes von Dir:
beefheart81 hat geschrieben:vorher hatte ich noch nie atypische Neuroleptika genommen, nur Abilify, aber davon spürte ich nichts- außer Gewichtszunahme, nahm es 3 Jahre ohne große Wirkung oder Absetzerscheinungen.
Wann war das? Ich frage nur, weil Absetzsymptome auch zeitversetzt auftreten können. Bei AD kennt man das, ich würde es auch bei NL nicht zwingend ausschließen. Zumindest kann es sein, dass das Aripiprazol Veränderungen im ZNS ausgelöst hat, die noch nachwirken und dann in Kombination mit dem Risperidon zum Super-GAU führten.

Nur ein Gedanke. Die Potenz und Langzeit-Auswirkungen von PP werden ja gemeinhin weit unterschätzt.

Liebe Grüße :group:
Carlotta
"For the illicit drugs, we call this process addiction. For the prescribed medications, we call this process therapeutic." (Robert Whitaker)


"We need to stop harming each other in the false name of medicine." (Monica Cassani)

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beefheart81
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von beefheart81 »

Hallo Carlotta,
ist natürlich ein interessanter Gedanke, aber es ist schon länger her.
Abilify nahm ich ein von Sommer 2010 bis Frühjahr 2013, also ca. Jahre u. 9 Monate. Ich bekam es in einer 11monatigen Rehamaßnahme verordnet u. habe es arglose genommen, die Hälfte aller Patienten nahmen es u. behaupteten sie könnten sich damit besser konzentrieren. Ich bin mir relativ sicher dass ich nur 10mg genommen habe. Knapp 3 Jahre nach dem Absetzen von Abilify kam also das Risperidon, 3 Jahre sind ja schon sehr lang, was könnte da passiert sein?
An dieser Stelle sei noch erwähnt dass ich ab Sommer 2013 Lithium genommen habe und es im Herbst in 5 Wochen ohne ärztl. Rücksprache ausgeschlichen habe, ich dachte ich bräuchte es nicht mehr da es mir da sehr gut ging. Das war natürlich ein Schuss in den Ofen, ich wurde sehr labil, fühlte mich entfremdet, hatte 2 Wochen extremen Juckreiz am Körper u. kratzte mir überall Blutergüsse, im Mai 2016 begann ich das Lithium wieder zu nehmen. Aber Lithium hat kaum Auswirkungen auf den Schlaf. Nur frage ich mich auch oft was da im Hirn passiert sein könnte...

Ich kann mein Problem aufgrund der extremen Ausprägung nicht mehr nur als psychisches Problem definieren.
Es fühlt sich wie eine degenerative Gehirnerkrankung an. Die Psyche kann für den Organismus selbstzerstörerisch entarten, wie ich in den letzten Monaten bei zu vielen Arztbesuchen feststellen musste, existiert meine Erkrankung in der Allgemein- u. Fachmedizin nicht, somit muss mehr dahinter stecken als nur eine psychische Erkrankung.

LG beef
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Re: Zwangssymptome durch Neuroleptika (Artikel von Pubmed)

Beitrag von carlotta »

Hallo Beefheart,

wenn es schon mehrere Jahre zurückliegt, ist von verzögertem Entzug wohl nicht auszugehen. Allerdings mehren sich anhand von Betroffenenberichten die Hinweise darauf, dass durch Einnahme von PP im ZNS Veränderungen vor sich gehen, die evtl. länger anhalten. Nur so ließe sich im Grunde erklären, wieso Betroffene meist erst starke Entzugsschwierigkeiten, paradoxe Wirkungen oder auch Wirkverlust o. Ä. bei wiederholter PP-Einnahme haben (bei denselben oder auch unterschiedlichen Präparaten). Es muss irgendetwas anders sein als vorher.
beefheart81 hat geschrieben:im Mai 2016 begann ich das Lithium wieder zu nehmen. Aber Lithium hat kaum Auswirkungen auf den Schlaf.
Evtl. nicht in dem Sinne, dass es den Schlaf fördert. Die Wirkweise von Lithium ist auch nach wie vor nicht geklärt. Aber dass es Auswirkungen auf diverse Neurotransmitter und damit auch neuronale Netzwerke hat, die sich über Kaskadenreaktionen wiederum auf andere Systeme auswirken können, davon ist auszugehen. Von daher hinterlässt es sicher auch seine Spuren im ZNS - mit welchen Folgen auch immer.
beefheart81 hat geschrieben:Ich kann mein Problem aufgrund der extremen Ausprägung nicht mehr nur als psychisches Problem definieren.
Als rein psychisches Problem würde ich das auch nicht deuten, wenn ich Deinen Ausführungen folge. Das, was Du vor der Medikamentengeschichte an Schlafstörungen hattest, war - wenn ich Dich richtig verstanden habe - qualitativ völlig anders und auch längst nicht so stark ausgeprägt. Es kann gut und gerne sein, dass die Medikamente bei dem Ganzen eine einschneidende Rolle spielen. Ich würde das, nach allem was ich mittlerweile zu dem Thema erfahren habe, wirklich nicht ausschließen. Dass Ärzte da schnell an ihre Grenzen stoßen bei ihrem meist sehr eingeschränkten Wissen bezüglich der PP-Problematik wundert mich nicht - im Gegenteil.

Liebe Grüße :group:
Carlotta
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