
Das hört sich heftig an, ich glaube dir dass du alles versucht hast und dann eben doch die Medikamente probieren musstest

Ich denke das Cortison hätte evtl. noch in kleiner Dosis etwas länger gegeben werden sollen um dich langsamer zu entwöhnen, aber das ist immer schwierig abzuwägen.
Nicht unbedingt. Es gibt auch sogenannte Glutensensitivität, das ist keine Zöliakie und die kann man nicht durch Tests ausschließen soweit ich weiß, sondern nur durch Auslassdiät....Gluten wurde mal ausgeschlossen...Das ist Zöliakie, ne?
Der Unterschied zwischen Glutensensitivität und Zöliakie ist auch, dass bei Zöliakie schon kleinste Mengen großen Schaden anrichten, während bei Glutensensitivität die stärke der Reaktion Mengenabhängig ist, so dass manche z.b. kleine Mengen oder alte Sorten mit weniger Gluten vertragen, aber wenn es mehr wird starke Symptome bekommen. Andere vertragen es auch gar nicht.
Insgesamt ist das bei Unverträglichkeiten oft so, dass entweder kaum Tests verfügbar sind oder die, die durchgeführt werden, nicht zuverlässig sind.
Um einen Zusammenhang/einfluss auf deine Erkrankung auszuschließen oder zu bestätigen, führt eigentlich nichts an einer sinnvoll durchgeführte Auslassdiät vorbei. Da gibt es auch einige Dinge zu beachten, wenn man es nicht gut geplant angeht dann kann es sein dass man nicht viel merkt.
Im Moment würde ich aber erstmal versuchen dich weiter einzulesen und z.b. die schlimmsten Histamin-Lebensmittel laut der Liste zu meiden, evtl. merkst du schon etwas. Im Moment ist es wirklich schwierig so lange du noch so akut im Entzug bist.
Cetirizin ist ein Histaminblocker und wirkt relativ wenig auf das zentrale Nervensystem, wobei das individuell ist. Das Problem ist, es ist wieder ein weiteres Medikament, was ggf. zeitweise Symptome lindern kann, aber wenn du es nimmst und es wirklich Symptome unterdrücken sollte, kannst du wahrscheinlich schlecht die Ernährung und andere Faktoren testen.
Histaminblocker verhindern ja nicht, dass Mastzellen Histamin freisetzen, nur wird das Histamin nicht mehr an den Rezeptoren wahrgenommen. Neben Histamin werden meist auch noch viele andere Substanzen (sog. Mediatoren) ausgeschüttet, die durch das Medikament nicht beeinflusst werden.
Da Histaminausschüttung aber auch von den Mastzellen registriert wird und sie dadurch wieder verstärkt reagieren (ein selbstverstärkender Prozess) kann es manchmal zeitweise helfen, das zu unterdrücken, aber nicht immer und bei jedem, manchmal ist es auch eher kontraproduktiv, gerade bei längerer Einnahme.
Dazu kommt, dass auch solche frei verkäuflichen Histaminblocker zu einer körperlichen Gewöhnung führen, beim Absetzen nach längerer Einnahme kann es auch zum Rebound und zu neuen Symptomen kommen. Das sollte dir bewusst sein, bevor du dich ggf. dafür entscheidest.
Ich persönlich reagiere inzwischen leider sehr sensibel auf alle möglichen Substanzen. Die meisten Medikamente haben auch Füll- und Hilfstoffe, die ich nicht vertrage und meine Problematik verschlimmern, ich muss zumindest immer den Film der Tablette abwaschen, weil da meist unverträgliche Farbstoffe drin sind

Ob du es vertragen würdest und es helfen würde ist ungewiss, es ist immer ein bisschen schwierig abzuwägen ob es gut ist, im Entzug mit anderen Medikamenten gegenzusteuern. Ich würde wenn du das möchtest erstmal in einer ganz kleinen Menge antesten.
Wichtig ist, dass man nicht verschiedene Dinge zeitnah testet, sonst weiß man gar nicht mehr was von was kommt.
Liebe Grüße
Lina