Ich schildere mal hier meine Geschichte, weil ich sehr verzweifelt bin im Moment.
Ich wurde vor 2 Jahren (2017)kurz vor dem Abitur (mittlerweile bin ich 21)in eine Klinik eingewiesen, da ich starken Schwindel und Unruhezustände hatte, sodass ich gar nicht mehr lernen konnte. Und daraus entstanden auch Suizid Gedanken. Der Klinikaufehthalt hat mir sehr gut getan, ich habe viel für mich selber mitgenommen und konnte mein Abitur, während ich in der Tagesklinik ausreichend Unterstützung bekam, nachholen. Damals habe ich auch Sertralin 75mg verschrieben bekommen, was ich bis April 2019 nahm.
Da sich mein Leben sehr ins positive gewandelt hatte - ich bin von Zuhause ausgezogen, habe ein Studium gefunden, was mir Spaß macht, mein jetzigen Freund kennengelernt und ein sehr netten Freundeskreis gefunden - dachte ich, dass ich das Medikament nun nicht mehr brauchen würde. Mir war bewusst, dass ich das Medikament ausschleichen muss, aber ich wünschte ich hätte zuvor dieses Forum gefunden.
Der Psychiater, zu dem ich gegangen bin und bei dem ich betont habe, dass ich sehr vorsichtig ausschleichen möchte, meinte nämlich, dass ich alle 2 Wochen um 25mg reduzieren sollte und zum Schluss dann auch im 2 Wochen-Takt von 12,5mg auf 0. Dies tat ich dann auch. Das gemeine war nur, dass ich während dem Ausschleichen fast keine Symptome hatte und ich höre sehr viel in meinen Körper hinein. Aber neben kurz auftretender Übelkeit war da eigentlich nichts. Erst 1 einhalb Monate nachdem ich meine letzte Tablette genommen habe, ging es mir von dem einen Tag auf den anderen sehr schlecht, begonnen hat es mit Schwindel, Schlafstörungen, (teilweise gar nicht geschlafen) extremes Schwitzen, Unruhezustände, totale Verwirrtheit und natürlich extrem Kreisgedanken wie dass wieder kommen konnte. Meine Mama hat dann reagiert und mich wieder in die Klinik geschickt, jetzt bekomme ich sogar noch mehr Sertralin 100mg (sehr rasantes Einschleichen mit 25mg Schritten in 3 Tage-Takt) dazu noch promethazin 20mg zum Schlafen und Beta-Blocker weil ich so Herzrasen habe.
Das ganze ist jetzt 3 Wochen her und ich bin so verzweifelt, die Ärzte hier meinten auch, dass das Absetzten zu schnell war, davon dass das Medikament aber nicht mehr wirken könnte, wenn ich es wieder nehme, wollen sie nichts wissen. Ich bin so verzweifelt, dass ich mich schon 2 mal fast vor den Zug schmeißen wollte. Ich liebe eigentlich mein Leben aber hätte ich gewusst, dass man so schwer von diesem Zeug weg kommt, hätte ich es nie angefangen zu nehmen. Ich fühle mich so als hätte vor 3 Wochen jemand mein Leben mir geraubt. Ich hoffe ihr habt einen Rat wie ich mit dem ganzen jetzt umgehen soll ich möchte doch einfach, dass diese Symptome aufhören. Niemand glaubt mir wirklich, dass das von dem Medikament kommen könnte

Liebe Grüße
Ronivroni